Die Bürgermeister im Landkreis Dachau begrüßen die Aussagen von Bundeskanzler Olaf Scholz vom vergangenen Wochenende. Beim monatlichen Treffen der Bürgermeister in Niederdorf (Gemeinde Hilgertshausen-Tandern) stand das Thema Migration und Integration planmäßig auf der Tagesordnung, weshalb auch Landrat Stefan Löwl eingeladen war. Bürgermeister-Obmann Stefan Kolbe fordert gemeinsam mit seinen Amtskollegen mit Blick auf die Bundesregierung, dass den richtigen Feststellungen nun auch die entsprechenden Taten folgen. „Es hat über ein Jahr gedauert, bis die kommunalen Hilferufe im Bundeskanzleramt angekommen sind. Es darf jetzt nicht noch einmal so lange dauern, bis Veränderungen auf der lokalen Ebene spürbar sind.“ Neben den Maßnahmen zur Zugangsbegrenzung sowie den angekündigten Rücknahmeabkommen mit den Herkunftsländern muss auch die Einführung von Sachleistungen in Form einer Geldkarte erfolgen. Die Bürgermeister im Landkreis fordern Landrat Stefan Löwl auf, sich mit den übrigen bayerischen Landräten sowie dem Innenministerium abzustimmen und entsprechende Schritte zur zeitnahen Einführung zu unternehmen. Enttäuschung herrscht jedoch mit Blick auf die nach wie vor nicht thematisierten Herausforderungen bei der Integration der anerkannten Asylsuchenden. Landrat Stefan Löwl geht von mind. 1000 Personen im Landkreis aus, welche nach Abschluss des Asylverfahrens dauerhaft in
Deutschland bleiben dürfen. Hinzu kommen noch die zahlreichen ukrainischen Kriegsflüchtlinge. Die Integration dieser Menschen in den Kommunen ist ohne dauerhafte finanzielle Unterstützung nicht leistbar. Neben ausreichenden Sprach- und Integrationsangeboten fehlt es im Landkreis insb. an entsprechendem Wohnraum. Hier erwarten die Bürgermeister von den Neumitbürgerinnen und Neumitbürgern aber auch ein
gewisses Eigenengagement, auch mit Blick auf die schwierige Wohnungssuche.
gez. gez.
Stefan Kolbe Stefan Löwl
Erster Bürgermeister Landrat
Logo: Bayerischer Gemeindetag - Kreisverband Dachau
