Bürgerversammlung 2017: Große Projekte in Karlsfeld

Zum Auftaktt des Abends spielte die Blaskapelle.

Zu Beginn des Abends spielte die Karlsfelder Blaskapelle.

(KA) Auch dieses Jahr besuchten wieder zahlreiche Karlsfelder Bürgerinnen und Bürger die Bürgerversammlung im Bürgerhaus. Am 24. April hielt Bürgermeister Stefan Kolbe einen ca. eineinhalbstündigen Vortrag über Einwohnerentwicklung, Finanzen, Investitionen, Kinderbetreuung, Schulneubau, Sanierungen, Verkehrsentwicklungsplan, Wirtschaft und weitere interessante Themen rund um die rasant an Einwohnern wachsende Gemeinde Karlsfeld.

 

Besonders wichtig erschienen Bürgermeister Stefan Kolbe die Themen Kinderbetreuung und Schulen. Der Neubau der Grundschule an der Krenmoosstraße soll im August 2018 beginnen, die Fertigstellung ist im Sommer 2020 geplant. Bis zu 650 Schüler sollen dann in der sechszügigen Schule mit einer Dreifachturnhalle unterrichtet werden. Rund 30 Millionen Euro wird die gesamte Baumaßnahme kosten.

 

Zudem soll in dem Zeitraum auch die Verbandsgrundschule München-Karlsfeld entstehen. Am Lärchenweg wird bereits an einer Tagesstätte für vier Krippen- und vier Kindergartengruppen gebaut, die 2018 fertiggestellt wird. Die Kosten belaufen sich auf rund 6 Millionen Euro, wobei 450 000 Euro für Erschließungsmaßnahmen hinzukommen.

 

Im laufenden Betrieb seiner Kindertagesstätten fährt Karlsfeld heuer ein Defizit von 6,2 Millionen Euro ein. Der Gemeinderat beschloss eine Erhöhung der Kita-Gebühren um 20 Prozent, damit sich das Defizit um 455 000 Euro verringert.

Im Kindergartenbereich sind alle Plätze für 2017/2018 vergeben. Aktuell werden in Krippen, Kindergärten und Horten 1.485 Kinder betreut. Hortplätze sind immer noch knapp, lediglich die Lage bei den Krippenplätzen habe sich entspannt.

Die ausführliche Präsentation der Bürgerversammlung finden Sie auf unserer Homepage www.karlsfeld.de – Bürgerservice – Veröffentlichungen – Präsentationen Bürgerversammlungen.

 

Wortmeldungen

 

Nach dem Vortrag von Bürgermeister Kolbe hatten die Bürgerinnen und Bürger wieder die Möglichkeit, die ihnen am Herzen liegenden Themen vorzutragen.

 

Hans-Jürgen Reichlmeier machte sich Sorgen um die Kosten, die er tragen muss aufgrund der beschlossenen Straßenausbaubeitragssatzung, bei der Grundstückseigentümer einen Teil der Kosten selbst tragen müssen. Stefan Kolbe bekräftige, dass er ohne verlässliche Daten keine Summe nennen könne und wies auf geplante Infoveranstaltungen für die Betreffenden hin.

 

Doris Kaps beklagte sich über die zugeparkte Rathausstraße. Polizeichef Thomas Rauscher ist die Situation bekannt, seine Kollegen seien dort immer wieder unterwegs, jedoch ließen sich viele Falschparker durch Strafzettel nicht abschrecken. Bürgermeister Kolbe möchte daher die Einsatzstunden der Parkraumüberwachung erhöhen.

 

Doris Sperlich verwies wenig später auf die Parksituation in der Schützenstraße. Hier stellte Rauscher dann klar, dass die Polizei sich vorrangig mit Straftaten befasse und nicht mit Parksündern. Bei 527 Verkehrsunfällen 2016 in Karlsfeld seien sie rund um die Uhr im Dienst.

 

Thorsten Hiller, wohnhaft im Eichendorffring, beklagt die Gefahrenlage Münchner Straße. Besonders abends im Sommer würden Motorradfahrer mit mehr als 100 Stundenkilometern über die Straße rasen.

 

Johann Kristmann wartet seit 17 Jahren auf einen Einkaufsmarkt westlich der Bahn. Stefan Kolbe erläuterte, dass der Investor Erlbau mit Interessenten verhandle, jedoch ohne Erfolg, was Kolbe nicht verstehen kann. Der Bürgermeister versicherte, solle Erlbau das Thema „Supermarkt“ nicht weiter verfolgen, würden auf dem Grundstück weitere Wohnbebauungen nicht zugelassen.

 

Sieglinde Gütermann, Anwohnerin am Eichendorffring, wünscht sich mehr Sitzgelegenheiten für Schwerbehinderte.

 

 

Karlsfeld in Zahlen

 

• Karlsfeld hat aktuell 21 030 Einwohner (Stand: 19. April 2017/Hauptwohnsitz)

• 1966 ist der stärkste Jahrgang, 200 Karlsfelder Männer und 184 Karlsfelder Frauen wurden in diesem Jahr geboren.

• 8452 Personen sind katholisch, 2752 evangelisch, Sonstige oder ohne Konfession:

10 457.

• Die Gemeindeverwaltung hat aktuell 193 Mitarbeiter, davon 49 im Rathaus und 52 im Bereich „Kinderbetreuung“.

• Zum 13. April lebten 6819 ausländische Staatsangehörige in der Gemeinde. Die meisten stammen aus Griechenland (780). Es folgen Italiener (686), Polen (655), Kroaten (578), Türken (484) und Österreicher (316).

• Im Jahr 2016 wurden 231 Babys geboren, 240 Karlsfelder sind im vergangenen Jahr verstorben. In Karlsfeld fanden 154 Beerdigungen statt.

• 63 Paare wurden 2016 im Standesamt getraut.

• 1548 Gewerbebetriebe gab es 2016 in Karlsfeld. Gezählt wurden 280 Gewerbeanmeldungen und 307 Abmeldungen.

• 1153 Schüler besuchten die Karlsfelder Schulen (ausgenommen Fachoberschule).

• 90 428 Besucher wurden im vergangenen Jahr im Karlsfelder Hallenbad gezählt,

83 758 reguläre Badegäste und 6670 Schüler.