Disco-Fieber im Bürgerhaus mit Boney M.

Eine musikalische Zeitreise in die 70er und 80er Jahre

                                                                              

(KA) Die Stimmung zum Auftakt der neuen Musiktheaterabonnement-Saison am 23. Februar 2024 im Karlsfelder Bürgerhaus hätte besser nicht sein können: Ein stimmgewaltiges Power-Quartett auf der Bühne, gewagte Outfits sowie eine erstklassige Live-Band ließen das Publikum in Erinnerungen an die große Disco-Ära der 1970er und 1980er Jahre schwelgen und rissen es gekonnt mit. Nach dem Tod des Musikproduzenten, Komponisten und Sängers Frank Farian am 23.Januar dieses Jahres, war die Show nicht nur ein Andenken an Boney M., sondern auch an die Musikgröße Farian, der die Kult-Band gründete.

 

Musicaldarstellerin Susanne Praß führte mit Charme und Witz und spannenden Informationen zu den einzelnen Songs durch den imposanten Abend und präsentierte dabei extravagante Outfits. Die Formation, die bereits mit mehreren Musik-Größen auf der Bühne stand, bestach durch Stimmgewalt und Originalität. Verschiedene Tanzeinlagen und die dazu passenden Kostüme entführten die Besucher in die Welt der Disco-Legende. Die professionellen Sänger zogen mit ihren vielfältigen Performances das Publikum den ganzen Abend über in ihren Bann und ein Hit jagte den anderen.

 

Raliza Van Oijen, die in Berlin Musical studierte und in verschiedenen Shows auftrat, tanzte sogar 2013 mit der Queen of Pop Madonna und choreografierte „Sie tanzt“ von Marianne Rosenberg. Francy B., deren Karriere auf der Party-Insel Ibiza begann, ist nicht nur in der Rock- und Pop-Szene zu Hause, sondern mit ihrer unverkennbaren Gospelstimme ein gern gesehener Gast auf Hochzeiten. Ihr Name stand mehrfach mit prominenten Kollegen wie Roland Kaiser, Jermaine Stewart, Mary Roos, Ernest Clinton und Wyclef Jean im Programm. Mit ihrer eigenen Band „Fire Up“ und der Classic-Rock-Band „5th Avenue“ begeistert sie das Publikum auf vielen Veranstaltungen. Chamelle kennen viele aus der Casting-Show DSDS 2018 bis 2020 war sie mit dem Michael Jackson Musical „Beat it“ in Deutschland, Österreich und in der Schweiz auf Tour und verkörperte Janet Jackson. Bereits als Kind schloss sie sich Schulchören an und formierte Tanz- und Theatergruppen. Die gebürtige Südafrikanerin schloss 2011 ihr Studium im Musical Theatre und Tanz an der Tschwane University of Technology in Pretoria ab. 2013 absolvierte sie zudem ihr Studium in Schauspiel und Regie an dergleichen Universität. Mit ihrer eindrucksvollen Bühnenpräsenz, Herzblut und Temperament gab sie den Songs ihre ganz persönliche Note. Tänzer und Sänger Martin Lorenz ist ein vielseitiger Künstler mit einem beeindruckenden Werdegang. Seine Ausbildung genoss er an der renommierten staatlichen Ballettschule Berlin. Er tanzte bereits in erfolgreichen Musicals. Er ist nicht nur ein begnadeter Tänzer, sondern auch ein talentierter Sänger. Aktuell arbeitet er an seinem eigenen Album und unterstützt andere Künstler. Mit seinem breiten Repertoire, seiner charismatischen Präsenz erobert er die Herzen des Publikums. Die vier Ausnahmekünstler präsentierten auch auf Karlsfelds Bürgerhaus-Bühne eine Show der Extraklasse.

 

Die Live-Band mit Keyboarder Malte Bechtold, Michael Budnik am Bass und Schlagzeuger Sascha Waack heizte den Besuchern kräftig ein. Gleich zu Beginn startete das Frank Serr-Team kraftvoll mit dem Welthit „Daddy Cool“, dem ersten großen Erfolg aus dem Jahre 1976 und holte das Publikum sofort ab. Es folgten Songs wie „Sunny“, „No Woman No Cry“, „Ma Baker“, „Belfast“ oder „I can’t stand the Rain“. Das textsichere Publikum stieg bei einzelnen Songs mit ein, summte und klatschte mit und erlebte pures Disco-Feeling. Mal zu schnelleren Rhythmen wie zu den Songs „Rivers of Babylon“, „Brown Girl in the Ring“ oder „Rasputin“ mit beeindruckenden Tanzschritten, und mal zu ganz leisen Tönen wie „Mary’s Boy Child – Oh My Lord“. „One Way Ticket“ und „Hooray! Hooray! It’s a Holi-Holiday“ machten gute Laube und bei dem „Calender Song“, in der die zwölf Monate singend aufgezählt wurden, erhoben sich die Gäste zu ihrem Monat. 1979 kamen die Songs El Lute und Bahama Mama heraus, die ebenso stimmungsvoll sind. Mit den 80ern-Hits I See a Boat (On the River), Children of Paradise“, Felicidad (Margherita) und Kalimba de Luna endete die großartige Zeitreise in die gute alte Disco-Zeit. Nach Standing Ovation wurde das Publikum mit einer Zugabe, einem Medley aus den größten Hits, belohnt. Das von Philipp Polzin arrangierte Stück „A Tribute to Boney M.“ traf genau den Zeitgeist, das Lebensgefühl und den Sound der 70er und 80er, der jedem im Ohr bleibt – ein unvergesslicher Abend zu Ehren der wohl bekanntesten europäischen Disco-Pop-Band und der Blütezeit der Disco-Musik.

 

 

Foto: KA