Abwasserreinigung im Winter – ein Aufgabengebiet der Gemeindewerke

Abwasserreinigung im Winter – ein Aufgabengebiet der Gemeindewerke

Trotz Frost und Schnee, Tauwetter und Starkregen, wird das Abwasser rund um die Uhr zuverlässig auf der Kläranlage gereinigt. Sechs Mitarbeiter, drei Fachkräfte für Abwassertechnik, ein Kanalfachmann, ein Elektromeister sowie ein Abwassermeister sind in Karlsfeld für die Abwassertechnik im Einsatz.

 

Dies beginnt beim Bürger zu Hause, der das Abwasser bekanntermaßen produziert. Dort startet die Aufgabe des Kanalfachmannes, der die Funktionsweise des 70 km langen Kanalsystems in Karlsfeld kontrolliert und für den störungsfreien Abfluss sorgt. Entlegene Ortsteile pumpen ihr Abwasser in den Hauptkanal. Neun Pumpanlagen, ausgerüstet mit aufwendiger Pumptechnik sowie Notstromversorgungen, sichern das Ableiten des vom Bürger auf die Reise geschickten Gutes. Auf der Kläranlage angekommen, durchläuft dieses mehrere Reinigungsschritte. Trotz niedriger Temperaturen im Winter, was die Bakterien in der Biologischen Stufe nicht so mögen, verlässt das kühle Nass nach 14 Stunden gereinigt wieder die Kläranlage. Um Störungen bei Minusgraden vorzubeugen, müssen die Mitarbeiter vor Ort großes Augenmerk auf das Einfrieren von den täglich benutzten Rohrleitungen sowie mechanischen und messtechnischen Einrichtungen legen. Dazu gehört das regelmäßige Schneeräumen und Eisbrechen an den Becken und Wegen bzw. den offenen abwassertechnischen Anlagen.

 

Einen wichtigen Beitrag zur Betriebssicherheit liefert das Bereitschaftssystem. Außerhalb der regulären Arbeitszeiten, nachts sowie am Wochenende und an Feiertagen, überwacht der kläranlageneigene Bereitschaftsdienst die gesamte Abwassertechnik. Dies schließt tägliche Kontrollen und Arbeiten ein, denn vorbeugende Arbeiten sichern die störungsfreien Abläufe im Kanal- und Kläranlagenbetrieb.

 

Im Winter beginnt für die Abwasserfachkräfte bereits die Planung für die wärmere Jahreszeit. 2019 stehen größere Reparaturen bei den Hebeschnecken, Pumpanlagen und in der Schlammtrocknung an. Auch wird bereits die Kläranlage 2030 vorgeplant, um das gemeindliche Wachstum bzw. dessen Entwicklung im Griff zu haben. Die Außerbetriebnahme aller Rundbecken steht ebenfalls 2019 auf dem Programm, um die Bauteile unter Wasser begutachten zu können. Bis zu einer Million Liter müssen pro Becken im laufenden Betrieb umgepumpt bzw. zwischengespeichert werden. Dies geschieht in lastarmen Zeiten, wie den Ferien, sowie nachts. Die Planung ist notwendig, um die hohe Betriebssicherheit und den hohen Reinigungsgrad gewährleisten zu können. Denn rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr, muss sauberes Wasser „produziert“ und die strengen Reinigungsanforderungen eingehalten werden. Die Abwasserreinigung findet nicht im Fokus der Öffentlichkeit statt und funktioniert. Oder haben sie schon einmal gehört, dass Sie kein Abwasser einleiten dürfen, da die Kläranlage nicht ordnungsgemäß funktioniert?

 

 

Foto: Gemeindewerke Karlsfeld