Die Gemeindewerke informieren:
Die Gemeindewerke Karlsfeld sind ein Eigenbetrieb der Gemeinde Karlsfeld und für die Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung in Karlsfeld zuständig.
Trinkwasser ist das wichtigste Lebensmittel für uns alle. In Karlsfeld erhält jeder Haushalt das Trinkwasser keimfrei geliefert. Dies ist für alle in unserer Gemeinde eine Selbstverständlichkeit.
“Was kostet das Trinkwasser und verdient die Gemeinde eigentlich daran?” Diese Frage stellen sich einige Bürgerinnen und Bürger mit Sicherheit zumindest einmal im Jahr, sobald sie den Bescheid für die Wasser- und Abwassergebühren erhalten.
Die Wassergebühren werden entsprechend des Verbrauchs im Kubikmeter berechnet, für den Wasserzähler wird eine Grundgebühr erhoben.
Wieviel ein Kubikmeter Wasser kostet, wird alle drei bis vier Jahre neu kalkuliert. Dabei werden alle, in einem Jahr entstandenen Kosten, für die Gewinnung und Verteilung des Wassers im Gemeindegebiet zusammengerechnet und durch die abgerechneten und verbrauchten Kubikmeter geteilt. Dies erfolgt als Nachkalkulation für die vergangenen drei Jahre und als Vorauskalkulation für die folgenden Jahre bis 2027. Damit errechnet sich der Preis für das Wasser je Kubikmeter in Karlsfeld.
Ein Gewinn wird in dieser Kalkulation nicht eingerechnet und somit ist eine gleichmäßige Verteilung der Kosten nach Verbrauch eine gerechte Verfahrensweise.
Diese Kalkulation der Verbrauchsgebühren wurde kürzlich wieder von einem unabhängigen Sachverständigen des BKPV (Bayerischer kommunaler Prüfungsverband) durchgeführt.
Für die Ermittlung der Abwassergebühren wird das gleiche Verfahren angewandt und es wurde eine Kalkulation erstellt:
In den anstehenden Jahren des Kalkulationszeitraumes sind einige Investitionen zu tätigen.
Das Wasserwerk benötigt einen sechsten Tiefbrunnen, um in Zukunft die Wasserhärte sicherstellen zu können. Die geschätzten Kosten für den neuen Brunnen liegen bei rund 1,5 Millionen Euro.
In der Kläranlage wurden mit dem erneuerten Betriebsgenehmigungsbescheid einige Umbaumaßnahmen gefordert, um künftig verbesserte Reinigungsleistungen des Abwassers zu erreichen, angepasst an neue, strengere Schadstoffparameter.
Die Kapazität der Kläranlage wird ebenfalls erhöht, um die durch Bautätigkeiten in Karlsfeld gestiegene Schmutzwassermenge bewältigen zu können.
Da die Kläranlage bereits seit über 50 Jahren in Dienst ist, ist auch die Energie- und Steuerungstechnik zu erneuern.
Die Maßnahmen umfassen:
- Neue Energie-, Mess-, Steuerungs- und Regeltechnik, neue Netzersatzanlage (Notstrom, neue Heizungs- und Lüftungstechnik, neue Kaminanlage, neues Blockheizkraftwerk,
- Erweiterung des Betriebsgebäudes,
- Aufbau von Photovoltaik auf allen verfügbaren Dächern,
- Neubau des Gebäudes der Energiezentrale, Neubau dritter Schlammstapelbehälter, Neubau zweiter Faulturm, Neubau Gebäude Niederspannungsverteilung, Neubau Gebläsehaus, Neubau Rechengebäude und Sandfilteranlage.
Die Arbeiten haben bereits 2021 begonnen und werden voraussichtlich 2028 abgeschlossen sein, die Kosten für die Sanierung belaufen sich auf rund 25 Millionen Euro.
Diese Investitionen sind vor allem im Abwasserbereich für die gestiegenen Kosten je Kubikmeter Wasser und Abwasser verantwortlich.
Die laufenden Kosten sind zudem durch hohe Tarifabschlüsse im öffentlichen Dienst, Vervielfachung des Strompreises, Verdoppelung der Kapitalmarktzinsen und gesetzlich geforderte Erhöhung vorgeschriebener Laboruntersuchungen von Wasser und Abwasser stark angestiegen.
Die Kalkulation ergibt deshalb folgende Veränderungen in den Beitrags- und Gebührensatzungen der Gemeinde Karlsfeld zum 01. November 2024:
Abwassergebühr:
Gebührenanhebung um 1,34 € von 1,66 € auf 3,00 € je m3 Abwasser
Herstellungsbeiträge Abwasser:
Der Beitrag beträgt pro Quadratmeter Geschossfläche 13,50 €
Ein Vier-Personen-Haushalt mit einer Einleitung von rund 180 m³ pro Jahr hat somit rund 240 € mehr Kosten, also insgesamt rd. 540 € pro Jahr
Wassergebühr:
Es wird eine Gebührenerhöhung um 0,88 € netto (brutto 0,94 €)
von 1,88 € netto (brutto 2,01 €) auf 2,76 € netto (brutto 2,95 €) je m3 entnommenen Wassers
Entsprechend erhöht sich die Gebühr für Bauwasser von 3,26 € auf 4,14 € (brutto 4,43 €) je m³ entnommenes Wasser.
Herstellungsbeiträge Wasser:
je m² Grundstücksfläche 2,46 € (bisher 2,48 €)
je m² vorhandene Geschossfläche 5,32 € (bisher 4,04 €)
Ein Vier-Personen-Haushalt mit einem Wasserverbrauch von rund 180 m³ pro Jahr hat somit rund 170 € mehr Kosten, also insgesamt rd. 600 € pro Jahr.
Der Schutz des Wassers ist wichtig für uns alle, da das Abwasser unser künftiges Trinkwasser ist.