„Weihnachten im Schuhkarton“ - Zum vierten Mal spenden Schülerschaft und Kollegium der FOS Karlsfeld

„Weihnachten im Schuhkarton“ - Zum vierten Mal spenden Schülerschaft und Kollegium der FOS Karlsfeld

V.l. Die strahlende Silvia aus Nigeria mit ihren Geschwistern Ezekiel und Precioua.

Das ist fast eine generalstabsmäßige Angelegenheit: 91 Kartons bepacken mit liebevoll ausgesuchten Geschenken ist ja schon was. Aber sie dann auch noch zusammenstellen nach „Mädchen 2-4 Jahre, 5-9 Jahre, 10-14 Jahre“ und Jungen entsprechend diesen Alterskategorien, ist nochmal eine besondere Herausforderung. Die kann zum Glück bewältigt werden, weil das Landratsamt die exakte Aufteilung der einzelnen Gruppen je nach Alter liefert. Jedes Paket bekommt danach einen Aufkleber rot (girl) oder grün (boy) mit dem passenden Kreuzerl. Schülerschaft und Kollegium der FOS Karlsfeld haben schon eine gewisse Erfahrung bei dieser Tüftelaufgabe: Bereits zum vierten Mal beglücken sie Flüchtlingskinder in der Hochstraße und der Parzivalstraße mit ihrer Aktion. Aber Routine ist es auf keinen Fall, das merkt man ihnen bei der Übergabe der Päckchen an die Vertreter des Helferkreises Helmut Blahusch und Elfriede Peil an. Viel Freude und auch Stolz über das Geschaffte ist spürbar.

 

In den letzten Jahren gab es eine kleine leibhaftige Weihnachtsfeier, mit Schülermitverantwortung und Kollegium, mit Punsch und Musik, mit einigen Kindern und ihren Eltern stellvertretend für die Übrigen. Jetzt ist es nur ein Tisch mit den fein geschmückten Packerln, mit einigen Lehrerinnen und Lehrern und den abholenden Helferkreismitgliedern. Die Schülerschaft hatte Heimgebot. Aber Spaß hat‘s allen Beteiligten trotzdem gemacht. „Wir haben jetzt das nächste Jahr keine Hemmungen mehr, Schuhe zu kaufen“, sagen vor allem die weiblichen Mitglieder des Kollegiums. „Und die ganzen Sachen einzukaufen, war auch lustig.“ So kamen zusammen: Malstifte, Mützen, Haarspangen, Käppies, Schreibzeug, Holzspiele, Mundharmonika, Schmusetierchen, kleine Handtücher, sanfte Haarshampoos und und und. Geschäftsführer und 1. Vorstand Franz Elender überreichte außerdem einen Scheck über 500 Euro vom Förderverein „Campbus“ für die Arbeit des Helferkreises. Helmut Blahusch dankte ganz gerührt für die „großzügige“ Spende.

 

Alles in ein großes und ein kleines Auto zu verladen war dann der vorletzte Akt. Nach der Fahrt zu den Unterkünften waren sich Blahusch und Peil einig: „Das war toll. Man kommt sich vor wie ein leibhaftiger Weihnachtsmann.“ Respektive wie eine Weihnachtsfrau.

 

In der Parzivalstraße wurden sie von einem Mädchen aus Afghanistan gefragt: „Kommt die Frau Irmi wieder zum Geschenke verteilen?“ Nein, leider heuer nicht. Das übernahmen die beiden Kümmerer Eduart Civeja in der Hochstraße und Xhevdet Bekteshi in der Parzivalstraße - als Weihnachtsmann verkleidet und jeweils in der anderen als der "eigenen" Unterkunft. Dem Vernehmen nach wurden sie nicht erkannt bei diesem letzten Akt der tollen Geschichte von den Schuhkartons, die auf die Reise gehen.

 

 

Foto: Xhevdet Bekteshi und Eduart Civeja