Seniorenbeirat Karlsfeld: Interview mit dem ausscheidenden Vorsitzenden Heinz-Peter Wilhelm

Seniorenbeirat Karlsfeld: Interview mit dem ausscheidenden Vorsitzenden Heinz-Peter Wilhelm

Heinz-Peter Wilhelms erster Beirat im Jahre 2010.

(KA) Sie gehören zum „Urgestein“ des Seniorenbeirates Karlsfeld. Wie lange sind Sie schon mit dabei?

 

Ich bin bereits seit 2010 mit dabei, ganze zwölf Jahre. Von 2013-2016 war ich drei Jahre lang als zweiter Vorsitzender tätig. 2016 wurde ich zum ersten Vorsitzenden gewählt. Zwei Perioden von je drei Jahren durfte ich bis heute im Amt sein.

 

Am 22. Juni 2022 findet die neue Seniorenbeiratswahl statt. Bedauerlicherweise lassen Sie sich nicht mehr aufstellen. Was ist der Grund Ihres Ausscheidens?

 

Ich habe mir gesagt, dass zwölf Jahre nun genug sind. Es war eine gute und sehr schöne Zeit, in der wir gemeinsam als Seniorenbeirat viel erreicht haben. Wir haben uns damals neu organisiert. Die Teams im Seniorenbeirat waren immer klasse, und wir haben stets bestens zusammengearbeitet. Kleinere Ungereimtheiten sind vorgekommen, jedoch konnten wir diese schnell bereinigen. Das ist das Positive, wenn gute Leute am Start sind.

 

Lassen sich die anderen aktuellen Mitglieder wieder aufstellen?

 

Wenn ich ausscheide, dann bleiben noch vier aus der alten Besetzung.   Neben mir hört auch Hans Eberle auf. Die anderen Mitglieder lassen sich wieder aufstellen. Hinzu kommt noch ein Bewerber, der sich bei mir gemeldet hat Er kennt sich im Bereich Verwaltung aus.

 

Was nehmen Sie aus der Zeit als Vorsitzender des Seniorenbeirates mit?

 

Es war eine aufregende und schöne Zeit. Vor allem die Organisation der Veranstaltungen wie das Neujahrskonzert oder „Musik am Nachmittag zählen zu meinen Highlights. Bereits in der Arbeitswelt als ITler bei BMW war ich der Ansprechpartner, wenn es um die Planung der Feste ging. Das Organisieren war schon immer mein „Steckenpferd“.

Daher war ich auch für die Öffentlichkeitsarbeit im Seniorenbeirat zuständig. So konnten wir auf der gemeindlichen Homepage eine eigene Rubrik für den Seniorenbeirat schaffen, die nach wie vor besteht. Zwischenzeitlich wurde das Design angepasst, aber die Grundstruktur ist noch vorhanden.

Die Zusammenarbeit mit der Gemeinde hat in jeder Beziehung all die Jahre auch immer sehr gut funktioniert, wofür ich mich hiermit herzlich bedanken möchte.

 

Was konnte der Seniorenbeirat Karlsfeld gemeinsam alles auf die Beine stellen?

 

Von Anfang an hatten wir beschlossen, dass es mindestens zehn Veranstaltungen im Jahr geben soll, das konnten wir grundsätzlich durchziehen. Angefangen von Ausflügen, Sprechstunden und Konzerten, gab es auch Sportangebote (Augen Qui Gong, Einführung in Yoga etc.), Fahrtrainings, Dia-Vorträge und vieles mehr. Während Corona mussten wir mit den Veranstaltungen ein Jahr lang aussetzen. Des Weiteren konnten wir die bessere Kennzeichnung der Behindertenzugänge zum Bürgerhaus durchsetzen, sowie die Aktion „öffentlich nutzbare WCs“ ins Leben rufen. Hierzu wird es demnächst einen Flyer geben. Die Vorhänge im Bürgertreff, zum Abdunkeln bei Film und Diavorträgen, sind ein weiteres Projekt. Besonders gern blicke ich auch auf die Brauereibesichtigung, die Seniorennachmittage auf dem Siedlerfest, die Führung durch das „Haus der Geschichte“ in Regensburg und die Beteiligung an der Familienmesse zurück.

 

Sie bieten jeden zweiten Montag von 15:30 bis 16:30 Uhr die Seniorensprechstunde im Bürgertreff an. Was sind Ihre Erfahrungen?

 

Leider wird unsere Sprechstunde von den älteren Menschen zu wenig genutzt, was ich sehr schade finde. Ich würde mich freuen, wenn wir mehr Resonanz hätten. Ich möchte hiermit aufrufen, einfach einmal vorbeizuschauen.

 

Was war Ihr schönstes Erlebnis in den letzten zwölf Jahren als Seniorenbeirats-Mitglied?

 

Die positiven Rückmeldungen der Menschen, die wir regelmäßig erhalten, sind für mich das Schönste.

 

Was sind die Aufgaben eines Seniorenbeirates?

 

Der Seniorenbeirat arbeitet überparteilich und überkonfessionell und ist    verbandsunabhängig. Alle Mitglieder arbeiten ehrenamtlich. Der Seniorenbeirat wird jeweils für drei Jahre gewählt. Er berät die Gemeinde und Gemeinderäte auf dem gesamten Gebiet der Seniorenarbeit, engagiert sich für soziale Belange, wirkt als Heimbeirat in den Karlsfelder Pflegeheimen mit und ist aktiv in der Landessenioren-Vertretung Bayern und im Kreis-Seniorenbeirat des Landkreises Dachau. Zudem pflegt der Seniorenbeirat Kontakte zu anderen Vereinen in Karlsfeld, die in die Seniorenarbeit eingebunden sind. Jeden zweiten Montag, findet von 16 bis 18 Uhr eine Sitzung im Bürgertreff statt.

 

Mit welchen Anliegen können sich die Bürger an den Seniorenbeirat wenden?

 

Das meist gefragte Anliegen ist die „Barrierefreiheit im öffentlichen Raum“. Wir arbeiten hier sehr eng mit dem VdK zusammen. Weitere Themen sind die medizinische Aufklärung oder die Beratung zu Patientenverfügungen. Ein brisantes Thema ist die schnelle Ampelumschaltung in der Münchner Straße, was leider nicht in der Hand der Gemeinde liegt.

 

Was muss der Einzelne mitbringen, um sich als Seniorenbeiratsmitglied aufstellen zu lassen?

 

Wer eintritt, muss damit rechnen, dass er viel Zeit seiner Freizeit investieren muss. Aber dafür macht es ja auch Spaß, ich habe jedenfalls nie Langeweile gehabt. Sich gut vernetzen zu können und Spaß am Organisieren zu haben, sind natürlich Pluspunkte für diese Aufgabe.

 

Was wünschen Sie den Mitgliedern des neuen Seniorenbeirats und den Senioren?

 

Dass Sie weiterhin mit so viel Herzblut arbeiten wie bisher. Dass sich alle genauso gut mit den neuen wie mit den alten Mitgliedern verstehen. Und natürlich, dass sie sich weiterhin für die älteren Menschen in Karlsfeld einsetzen und engagieren.

 

 

Foto: Privat