Nun sind wir bereits das zweite Schuljahr im neuen, modernen und großzügigen Schulgebäude und fühlen uns dort sehr wohl. Mit unserem neuen Schulhaus hat sich nicht nur das Gebäude geändert, sondern wir entwickeln uns ständig weiter, auch auf pädagogischer Ebene.
Demokratieentwicklung
Die Entwicklung hin zu einer Demokratischen Grundschule geht voran. Sowohl mit großer Unterstützung des Kreisjugendrings Dachau, als auch durch unsere Teilnahme am bayernweiten Modellprojekt Mitdenken, Mitreden, Mitgestalten sind bereits sichtbare Strukturen entwickelt worden. So gibt es in jeder Klasse – auch in den ersten – je zwei Klassensprecher, die sich jeden Monat treffen, um Ziele zu finden, Verbesserungsvorschläge zu diskutieren und Maßnahmen zu ergreifen. Diese Klassensprecherversammlung hat inzwischen 48 Mitglieder und es ist eine Freude zu beobachten, welche Ideen und Potentiale in diesen Kindern stecken. Als nächstes steht die Bildung eines Essensgremiums zur Verbesserung der Tagesverpflegung auf dem Programm.
WIR-Woche
Im November stand für alle 24 Klassen im Rahmen einer WIR-Woche täglich eine Stunde „Giraffensprache“ auf dem Stundenplan. In dieser besonderen Unterrichtsstunde lernten die Kinder eine wertschätzende Kommunikation kennen und anwenden. Es wurde Empathiefähigkeit für unsere Mitmenschen geschult und in Rollenspielen eingeübt.
Die Giraffensprache basiert auf der in den 60er Jahren von dem Psychologen Marshall Rosenberg entwickelten gewaltfreien Kommunikation.
Erwachsene und Kinder schaffen es nicht immer, freundlich miteinander zu sprechen. Manchmal haben sie Sorgen, sind wütend und enttäuscht oder sie haben Angst. Dann benutzen sie die Wolfssprache. Wenn Wölfe wütend sind, dann schnappen sie zu, knurren andere an und verletzen sie in irgendeiner Weise. Wenn Wölfe Angst haben, dann verstecken sie ihre Gefühle und sagen nicht, wie es ihnen wirklich geht.
In unserem Projekt lernten die Kinder Gefühle zu erkennen, zu benennen und darzustellen, sie übten Lösungsschritte und Formulierungen ein, lernten sich zu bedanken und machten sich gegenseitig Komplimente. Im Schulhaus wird man nun deutlich öfter gegrüßt und gelächelt. Vielleicht schaffen es die Kinder sogar, die Methode auch nach außen, in ihre Familie, in ihren Verein oder einfach ins Leben zu tragen, um auch dort einen Beitrag zu einem freundlicheren Miteinander zu leisten? Es wäre schön.
Elternworkshops in der Ganztagesklasse
Inzwischen haben wir drei Ganztagesklassen. Die Eltern der Klasse 2e hatten sich zusammengefunden und gemeinsam mit der Klassenlehrerin Frau Steinbauer und der Schulsozialpädagogin Frau Mahr einen Nachmittag mit Elternworkshops auf die Beine zu stellen. An diesem unterhaltsamen und lehrreichen Nachmittag durften die Kinder in jeweils 15-minütigen Workshops einiges erfahren, kennenlernen und ausprobieren.
Im Chinaworkshop erfuhren die Kinder unter anderem, dass es ein chinesisches Frühlingsfest gibt, im Brasilienworkshop befassten sie sich mit der brasilianischen Flagge und im Rumänien Workshop lernten sie etwas über die Kultur dieses Landes. In einem bayerischen Workshop wurden die Schülerinnen und Schüler mit dem niederbayerischen Dialekt vertraut gemacht, hörten sich den Dialekt an und probierten das eine oder andere Wort selbst aus. Eine Mama machte mit den Kindern Yoga.
Eltern hatten sichtlich Freude an diesem Nachmittag. Sie brachten teilweise Gegenstände aus ihren Heimatländern in die Schule mit, erzählten den Kindern von deren Bedeutung. Als Erinnerung durften sich die Kinder Dinge als Erinnerung mit nach Hause nehmen.
Insgesamt möchte die Schule zusammen mit dem Kooperationspartner KJR Dachau und der Gemeinde Karlsfeld das Nachmittagsangebot im Ganztag kontinuierlich attraktiver gestalten. Im kommenden Schuljahr wird es dann bereits in drei Jahrgangsstufen Ganztagesklassen geben.
Foto: Krenmoosschule
