Neue Grundschule feierlich eingeweiht

Neue Grundschule feierlich eingeweiht

D’Knödldrahra präsentierten volkstümliche Tänze.

„Schule ist nicht nur ein Lernort, sondern auch ein Lebensraum“

 

(KA) Hochmodern, großzügig, ansprechend und farbenfroh – die neue Grundschule an der Krenmoosstraße kann sich sehen lassen. Das größte Projekt der Gemeinde Karlsfeld konnte im September bereits von den Schulkindern, dem Lehrerkollegium und der gesamten Schulmannschaft bezogen werden. Am 29. Oktober 2021 fand nun die offizielle Eröffnungsfeier mit Reden, Tanzeinlagen und der Segnung statt.

 

Stefan Kolbe, Erster Bürgermeister der Gemeinde Karlsfeld, betonte in seiner Eröffnungsrede „wir lernen nicht für die Schule, sondern für das Leben“. „Es war ein großes Projekt für die Gemeinde, diesen Neubau auf den Weg zu bringen, die Finanzierung zu sichern und den Bau in vergleichsweise kurzer Zeit durchzuziehen“, so Kolbe. Schließlich war der Neubau dieser Schule mit Baukosten von ca. 41 Millionen Euro die größte Investition, die die Gemeinde jemals getätigt hat.

 

Die Idee eines Schulneubaus entstand im Jahr 2013, im September 2014 wurde das Projekt beschlossen, im Juni 2015 wurde der Architektenwettbewerb ausgerufen, und die Gewinner h4A konnten im Oktober 2016 mit dem großen Projekt starten. Der Beginn der Erdarbeiten begann im September 2018 und der Startschuss für den Rohbau fiel im Februar 2019. Ab dem 07. Oktober 2019 ging es mit dem Holzbau für das Dach der Turnhalle und der Fassade los, der Start der Ausgabewerke folgte im Januar 2020. Am 1. Oktober 2019 wurde das Richtfest gefeiert. Schließlich konnte die Schule pünktlich zum Schulbeginn im September 2021 eröffnet werden.

 

Schulleiterin Barbara Sparr lobte in ihrer Ansprache die gute Kooperation mit dem Kreisjugendring Dachau (KJR) beim Aufbau zweier gebundener Ganztagsklassen. Zudem läuft eine Mittagsbetreuung mit 30 Kindern. Eine Sozialpädagogin unterrichtet in den Ganztagesklassen demokratische Fächer wie „Glück – Demokratie leben – und Projekt Zukunft“. Im Zuge der Entscheidung, sich mit der Demokratiebildung stärker auseinanderzusetzen, nimmt die Grundschule Karlsfeld am bayerischen Schulversuch „Mitdenken, Mitreden, Mitgestalten“ – Schülermitverwaltung an Grundschulen – teil. Ferner ist die neue Grundschule Teil des bundesweiten Projektes „Schule macht stark“. Barbara Sparr zeigt sich sichtlich stolz, denn „wer erlebt schon in seinem Lehrerleben den Aufbau eines neuen Schulkonzeptes in einem nagelneuen, großzügigen und tollen Schulgebäude? Wir lieben diese Schule!“, so Sparr gerührt.

 

Landrat Stefan Löwl sorgte für weitere bunte Elemente in den neuen Hallen, indem er der Schule zwei Clowns-Bilder übergab. „Was gibt es Besseres, als wenn die Kinder sagen ‚Das ist eine coole Schule‘, denn unsere Kinder sind der größte Schatz‘“, so Löwl. Landtagsabgeordneter Bernhard Seidenath liebte den frischen Duft der neuen Schule und erinnerte sich an seine Schulzeit zurück. „Karlsfeld ist derzeit die innovativste Bildungsgemeinde im Landkreis mit Blick auf die neue Grundschule und den baldigen Baubeginn des Gymnasiums“, so Seidenath. Ragna Otto sprach im Namen aller Elternbeiräte und zeigte sich erfreut, wie die Kinder die Schule bereits für sich eingenommen haben. „Schön zu sehen, wie gut die Kinder hier aufgehoben sind“. Die Kinder der Arbeitsgemeinschaft Musik an der Grundschule sangen unter der Leitung von Martina Schleifer Lieder wie „In diesem wunderschönen Haus“ oder „Es ist so schön“. Die Volkstanzgruppe „D’Knödldrahra“ präsentierte volkstümliche Tänze. Trainiert wurden die Kinder von Bürgermedaillen-Trägerin Getraud Himmler und Irena Büchner.

Der katholische Pfarrer Bernhard Rümmler und sein evangelischer Kollege Roman Breitwieser, Religionslehrer an der Grundschule, gaben ihren Segen und trugen ein selbst komponiertes Lied vor. Der Abend klang bei einem gemütlichen Beisammensein mit Fingerfood und guten Gesprächen in der Mensa aus.

 

 

Die Besonderheit der neu errichteten Grundschule

 

- Münchner Lernhauskonzept: dadurch können die Kinder individueller und in ihrem Lerntempo unterrichtet werden, der Frontalunterricht wird aufgebrochen.

 

- Modulbauweise, Einsatz modernster Technik–Beamer, Tablets, Internetzugang, die Klassenzimmer sind aber auch weiterhin mit Tafel und Kreide ausgestattet.

 

- Durch die Einführung von Ganztagsklassen konnte die Anzahl von Hortplätzen verringert und nunmehr in Kindergartenplätze umgewandelt werden.

 

- Den Vereinen steht nun eine weitere Dreifachsporthalle zur Verfügung.

 

- Offene Bauweise.

 

 

 

Ein paar Eckdaten zur Schule

 

Die neue Grundschule wurde nach dem „Lernhauskonzept“ realisiert. Hier werden die architektonisch, pädagogisch und schulorganisatorisch notwendigen Voraussetzungen für die Umsetzung des rhythmisierten Ganztags und der Inklusion geschaffen. Schüler aller Klassenstufen lernen in „Clustern“, die aus mehreren Klassenzimmern, Räumen für die ganztägige Betreuung oder Differenzierung und einem Teamzimmer für Lehrkräfte und pädagogisches Personal bestehen.

 

Diese Räume gruppieren sich um den „Marktplatz“, der die Mitte der Einheit bildet. Dieses Zentrum soll viele Möglichkeiten für Individualisierung, Gruppenarbeiten, Präsentationen oder einfach für Pausen und Entspannung genutzt werden.

 

Das zweistöckige Gebäude ohne Untergeschoss ist in drei rechteckige Bauteile (A, B und C) gegliedert, die über zwei Magistralen auf der Nordseite erschlossen werden. Auf der Südseite ist die Verbindung mit zwei Freiterrassen realisiert, die als Flucht- und Rettungsweg dienen und mit einem Glasdach und einem Aufzug im Mittelbauteil miteinander verbunden sind. Die Dachflächen sind begrünt.

 

Der erste Bauteil A beinhaltet im Erd- und Obergeschoß jeweils einen Cluster mit jeweils sechs Klassenzimmern, drei Nebenräumen, einen Ganztagesraum sowie einen Lehrer- und Inklusionsraum, ein Forum und eine Garderobe, eine WC-Anlage und ein Behinderten-WC sowie Lagerräume.

 

Die Schülerinnen und Schüler haben im Erdgeschoß des Bauteils B den zentralen Eingangs- und Aufenthaltsbereich. Neben dem Musik-/Mehrzweckraum, der Aula, der Mensa mit Ausgabeküche für 150 Personen (ausgelegt für 300 Personen in zwei Schichten), sind ein Förderraum, die Schulküche, das Hausmeisterbüro, der Erste-Hilfe-Raum und Technikräume untergebracht. Im Obergeschoß befindet sich das dritte Schulcluster.

 

Im Erdgeschoß des Bauteils C befinden sich die Verwaltung, das Lehrerzimmer, die Teeküche, Nebenräume und drei Fachräume. Zudem ist hier die Mittagsbetreuung untergebracht. Im Obergeschoß befindet sich das vierte Schulcluster.

 

Beindruckend ist auch die Dreifachturnhalle, die durch ihren massiven Bau besticht. Die Sporthalle (ca. 3.272 m2 BGF, ca. 22.805 m3 BRI) besteht aus einem rechteckigen Baukörper mit zwei Geschossen ohne Untergeschoss, der Eingangsbereich erstrahlt in der Farbe Gelb. Auf dem begrünten Dach ist auch eine PV-Anlage aufgestellt, die einen Großteil des Strombedarfs deckt.

 

Die Dreifachturnhalle und eine Tribüne mit Sitzbänken für bis zu 200 Personen lädt ein zu großen Veranstaltungen. Das Erdgeschoss ist ausgestattet mit einer WC-Anlage und einem Behinderten-WC, einer Behindertenumkleide mit Sanitäranlagen, einer Garderobe für Veranstaltungen, einem Aufzug, vier Geräteräumen, einem Außengeräteraum, einem Lager, der Hausmeisterwerkstatt, Gerätegarage, Müllraum und Hausanschlussraum. Im Obergeschoss befinden sich ein Gymnastikraum, sechs Umkleiden und drei Lehrerumkleiden mit Sanitäranlagen und der Technikbereich.

 

Mittlerweile ist auch die Halle an sieben Tagen schon voll ausgelastet.

An die 650 Schüler, davon bis zu 200 Kinder in acht Ganztagesklassen und 50 mit Mittagsbetreuung, können in Zukunft unter den neuen Dächern in einem lichtdurchfluteten Schulgebäude mit modernster Technik viele schöne Schuljahre erleben.

 

 

Foto: KA