Musik für die Seele

Musik für die Seele

„Es tut so gut, hier zu stehen und für Sie Musik zu machen“, mit diesen begeisterten Worten wandte sich Monika Fuchs-Warmhold am Ende des rund 90-minütigen Konzertes des Vivaldi Orchesters Karlsfeld zu den Besuchern des Karlsfelder Bürgerhauses um. „Ich muss gestehen, ich habe Ihren Applaus vermisst!“ Auch die Zuschauer im Saal freuten sich sichtlich, das renommierte Zupforchester am Samstag, den 7. Mai mal wieder live zu erleben. Die vorbereitete Bestuhlung reichte nicht aus, es musste noch reichlich nachbestuhlt werden, damit die rund 400 Gäste Platz fanden. Nach zwei Jahren Pandemie war es das erste Konzert des Orchesters, das sich fast wieder normal anfühlte.

 

Und so eröffnete in alter Tradition der Nachwuchs der Vivaldis den Konzertabend, zum ersten Mal die Mäuse und Tiger gemeinsam. Rund 20 Nachwuchsmusiker zeigten mit ihren Gitarren und Mandolen, wie man auch schon als Anfänger schön und stimmungsvoll gemeinsam musizieren kann.

 

Einige der Jugendlichen sind inzwischen auch aufgestiegen in das große Vivaldi Orchester, das sich gut gelaunt und voller Energie präsentierte. Die 35 Musiker hatten gemeinsam mit der Dirigentin ein buntes Programm zusammengestellt, das von alter Musik bis hin zu Film- und Unterhaltungsmusik reichte. Mit vollem Klang und viel Gefühl präsentierte die gerade mal 21- jährige Mandolinistin Ramona Wimmer ihr erstes Solokonzert, das Konzert in G-Dur von Johann Adolf Hasse. Beim Mandolin Project von David Laheurte gerieten die Zuhörer ins Träumen. Ein Höhepunkt des Abends war mit Sicherheit ein Stück von Wolfgang Amadeus Mozart. Orchestermitglied Christine Hupfauf verließ ihren Platz unter den Gitarren und sang mit ihrem wunderschönen Mezzosopran „zwei Lieder“, während sie gefühlvoll vom Orchester begleitet wurde. Bei der Suite Nummer 6 von Hermann Ambrosius sang dann sogar das ganze Orchester über kurze Passagen mit und verblüffte das Publikum durch ganz besondere Klänge. Zum Abschluss wurde es swingig, bei „Hit the road, Jack“ klatschten alle mit. Der krönende Abschluss, Filmmusik von den glorreichen Hallunken, aus der Feder von Ennio Morricone und in einer fantastischen Bearbeitung von Jürgen Schieber, machte mit Sicherheit auch dem letzten Gast gute Laune.

 

„Musik für den Frieden“ war das Motto des Abends. Angesichts der aktuellen Sorgen in der Welt verlangten die Vivaldis keinen Eintritt, sondern baten stattdessen um Spenden für die Organisation „Save the Children“, die sich weltweit für Kinder in Not und auf der Flucht einsetzt. 3150 Euro kamen zusammen. Und Angelika Tausch, die gemeinsam mit Ralf Hanrieder launig durch den Abend führte, fasste es passend zusammen: „Musik ist die einzige weltumfassende Sprache. Die Sprache, die uns verbindet.“ Und so war der wunderbare Konzertabend bei den Vivaldis vor allem eins: „Musik für die Seele“.

 

 

Foto: Vivaldi Orchester Karlsfeld