Karlsfelder steigt mit seinem Team in die Schachbundesliga auf

Karlsfelder steigt mit seinem Team in die Schachbundesliga auf

Dieses Foto ist 2019 im Rahmen der zweiten Bundesliga-Saison entstanden.

(KA) „Das Schach schult den Geist, es stählt den Willen zur Selbstbehauptung und bildet Gemüt und Charakter“, stellte bereits der Schriftsteller Hans Häffner fest. Auch in der Gemeinde Karlsfeld gibt es viele Schach-Freunde, darunter das große Talent Max Berchtenbreiter, der bereits große Erfolge verzeichnen konnte.

 

Das Schachspiel hat der 27-Jährige bereits im Kindesalter erlernt. Neben dem Fußball, wurde das Schachspiel bald zu seinem zweiten großen Hobby. Nachdem der Vater zunächst Lehrer und dann schon bald kein Gegner mehr war, war der Beitritt in einen Verein mit Jugendarbeit der naheliegende nächste Schritt. „Schach hat mich von Anfang an fasziniert, denn bei dem Spiel gibt es keinen Glücksfaktor. Der Erfolg ist abhängig von Planung und Strategie. Prozesse, die man auch in seinem normalen Leben nutzen kann“, so Max Berchtenbreiter. Schnell stellten sich Erfolge im Jugendbereich ein: Oberbayerischer Meister in der U-10, Vizemeister auf der „Bayerischen“ und die erste von insgesamt elf Teilnahmen an der nationalen Jugendmeisterschaft.

 

Gute Platzierungen bei deutschen Meisterschaften ermöglichten ihm die Teilnahme an mehreren Europa- und Weltmeisterschaften. Ein besonderes Highlight war der 12. Platz bei der Weltmeisterschaft U-14 in Vietnam 2008. Mehrere Erfolge bei Meisterschaften im Ausland wie in Griechenland, Montenegro oder Russland folgten. Der krönende Abschluss seiner Karriere im Jugendschach gelang ihm dann aber 2012, nahezu zeitgleich mit dem Abitur. In seinem letzten Jahr schaffte Berchtenbreiter den Gewinn der „Königsklasse“ U-18 der deutschen Jugendmeisterschaften. 2014 sollte noch ein weiterer deutscher Meistertitel in der Kategorie U-25 folgen. Früh wurde Berchtenbreiter auch in den bayerischen und deutschen Nachwuchskader aufgenommen und konnte dort vom Training mit erfahrenen Jugendtrainern und Einsätzen in den Nationalmannschaften profitieren.

 

Wichtig ist ihm, die dort gesammelten Erfahrungen zurückzugeben: Nach dem Ende der eigenen Jugendkarriere wechselte Berchtenbreiter als Landestrainer der Bayerischen Schachjugend quasi die Seiten und gibt sein Wissen seit bald zehn Jahren in zwei bis drei Lehrgängen pro Jahr an die nachfolgenden Generationen weiter. „Bei den Lehrgängen treffen die besten Jugendlichen aus Bayern im Alter von 10 bis 18 Jahren aufeinander“, so Berchtenbreiter.

 

Seit 2013 hat Berchtenbreiter zudem den Titel des „Internationalen Meisters“ (IM) inne, nach dem Großmeister der zweithöchste Titel im Schach. Mit einer Elo-Zahl von aktuell über 2500 ist auch der Großmeistertitel, der sein großes Ziel ist, in Reichweite. Dazu beigetragen haben auch seine starken Leistungen in der coronabedingt gerade beendeten Saison 2019-2021 in der zweiten Schachbundesliga, die Berchtenbreiter mit 8,5 Punkten aus 9 Partien abschließen konnte. Nicht zuletzt dieser starken Leistung hat sein Verein, der Münchener Schachclub 1836, die Rückkehr in die Schachbundesliga nach 25-jähriger Abstinenz zu verdanken.

 

Mit seiner Frau und dem Ende 2020 geborenen Sohn lebt Max Berchtenbreiter seit einiger Zeit in Karlsfeld. Nach dem Studium in Geschichte und Politikwissenschaften arbeitet er aktuell an seiner Dissertation im Fach Geschichte. Das an den Universitäten München und Darmstadt angesiedelte Promotionsprojekt „Wahlkampf und Imagepolitik. Eine Medienbiographie Edmund Stoibers 1978-2002“ wird seit Juli 2020 durch ein Promotionsstipendium der Hanns-Seidel-Stiftung gefördert. Politisch engagiert er sich in der Jungen Union in Karlsfeld und ist dort stellvertretender Ortsvorsitzender.

 

 

Foto: Klaus Steffan