Internationaler Besuch in der Kläranlage Karlsfeld

Internationaler Besuch in der Kläranlage Karlsfeld

Interessenten aus Indien, Chile und China besuchten die Karlsfelder Kläranlage

Die Kläranlage Karlsfeld wurde während der Münchner Messe „IFAT“ wie auch in den letzten Jahren von internationalem Publikum besucht. Im Rahmen der Ver- und Entsorgungs-Messe informierten sich 20 Interessenten aus Indien, Chile und China, wie Klärschlamm solar getrocknet wird.

 

In Karlsfeld geschieht dies in Solarhallen, die 2007 auf dem Standort der Kläranlage errichtet wurden. Nach der Vorentwässerung durch eine Zentrifuge gelangt der feuchte Klärschlamm in die Solarhallen. Eine Wendeeinrichtung transportiert und wälzt den Schlamm um, was zur besseren Verdunstung des gebundenen Wassers im Schlamm führt. Nach rund 4 Wochen besitzt der Klärschlamm eine Restfeuchte von 10 Prozent und wird mit einem Brennwert ähnlich wie Braunkohle in der Müllverbrennung verwertet. Mit diesem Verfahren verdunsten 700 Tonnen Wasser mit Hilfe der Sonne jährlich in den Karlsfelder Solarhallen.

 

Ebenfalls auf Interesse bei den Besuchern stieß die erst im April 2016 in Betrieb genommene Prozesswasserbehandlung, welche das stickstoffreiche Abwasser der Schlammentwässerung behandelt. Auch hier wurde bei der Auswahl des Verfahrens auf eine möglichst Energie- sparende Verfahrensweise wert gelegt. Planktomyceten, eine spezielle Bakterienart, wandelt mit einem Wirkungsgrad von rund 90 Prozent das stark ammoniumhaltige Prozesswasser in elementaren Stickstoff um. Die biologische Reinigungsleistung der Kläranlage steigert sich, was der Gewässergüte des Krebsbaches zugute kommt. Und woher kommen der benötigte Strom und die nötige Wärme für die Prozesswasseranlage? Die Blockheizkraftwerke der Kläranlage liefern diese, aus dem Klärgas des Faulturms.