Hilfskontingente im Landkreis: Für den Ernstfall vorbereitet

Bestürzt und mit der Bereitschaft zu helfen, verfolgt das Landratsamt Dachau die aktuellen Umweltkatastrophen in Nordrheim-Westfalen, Rheinland-Pfalz und nun auch im bayrischen Voralpenland. Bisher konnten Mitglieder der Dachauer Wasserwacht und Einheiten des THW einzelne Unterstützugsarbeiten vor Ort leisten. Zusätzlich wurden im Landkreis Bereitschaftsabfragen bearbeitet und die bestehenden Planungen für ein Hilfeleistungskontigent mit bis zu 120 Mitgliedern verschiedenster Hilforganisationen aktualisiert und vorbereitet. Aufgrund ortsnaher Unterstützungskräfte sind Dachauer Hilfangebote, wie Sandsäcke oder eine „Zeltstadt“ für die Notunterbringung von bis zu 200 Personen, bisher nicht abgerufen worden.

 

Bürger:innen, die sich privat engagieren oder spenden möchten, können dies über die bekannten Spendenkonten der verschiedenen Hilfsorganisationen. Sachspenden werden aktuell vor Ort nicht benötigt.

 

Was wäre wenn? Katastrophenfall im Landkreis Dachau

 

Sturzfluten wie aktuell geschehen sind im Landkreis Dachau aufgrund der topographischen Lage eher unwahrscheinlich, dennoch könnten andere Natur- und Unwetterkatastrophen oder Unglücksfälle auch den Landkreis treffen. Das Landratsamt ist in diesem Fall als Katastrophenschutzbehörde die zentrale Stelle im und für den Landkreis. Der Katastrophenschutz plant und schult für den schlimmsten Fall und ist im Katastrophenfall gegenüber allen staatlichen und kommunalen Stellen, aber ggf. auch gegenüber Privatpersonen weisungsbefugt. Neben hauptamtlichen Kräften von Polizei und Rettungsdienst, hat der Katastrophenschutz dann Zugriff auf über 2.500 Mitbürger:innen bei den 67 Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis, sowie 80 Helfer:innen beim THW und 1.500 bei den verschiedenen Bereitschaften des BRK und der Wasserwacht.

 

Bürgerinformationen und Warnung im Katastrophenfall

 

Als zentrales Warnelement nutzt das Landratsamt Dachau die vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe entwickelte und betriebene Warn-App NINA (https://www.landratsamt-dachau.de/gesundheit-veterinaerwesen-sicherheitsrecht/oeffentliche-sicherheit-und-ordnung/nina-warn-app/). Neben allgemeinen und automatisierten Warnmeldungen kann das Landratsamt damit auch sehr gezielt konkrete Warnungen oder Hinweise veranlassen.

 

Bei konkreten Gefahrenlagen stehen im Landkreis für die lokale Warnung der Bevölkerung außerdem fünf Mobela-Anlagen zur Verfügung. Diese mobilen Anlagen werden als Sirenen oder für Durchsagen genutzt. Beim Sirenenbetrieb gilt:

 

Zusätzlich verweist das Landratsamt auf die allgemeinen Zivilschutzhinweise des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Für einen längeren Ausfall der Infrastruktur (Strom- und Mobilfunknetz, beispielsweise bei Sturm-, Hochwasser- oder Schneeereignissen) sollte in jedem Haushalt ein Grundvorrat an Lebensmitteln, Batterien inkl. Powerbanks für die Mobiltelefone und wichtigen Medikamenten bestehen. Auch ein batteriebetriebenes Radio ist für den Ausfall von Strom- und Kommunikation hilfreich. Für den Fall einer kurzfristigen Evakuierung oder sogar Beschädigung bzw. Zerstörung der Wohnung rät das Landratsamt außerdem, Kopien von wichtigen Unterlagen wie Versicherungsnachweise, Zeugnisse, usw. an einem sicheren Ort (z.B. in einem Bankschließfach, bei Verwandten, digital in einer sicheren Cloud) zu hinterlegen.

 

Flutereignisse, aber auch die Windhose vor einigen Jahren im benachbarten Landkreis Aichach, zeigen uns immer wieder, wie unerwartet und schnell solche Ereignisse auftreten können. Individuelle Vorsorge und Vorbereitung sind daher ebenso wichtig wie die Warnung und die Katastrophenhilfe im Ernstfall. Hinweise und Checklisten für die private Vorsorge finden sich auf den Internet-Seiten des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (https://www.bbk.bund.de/DE/Warnung-Vorsorge/Vorsorge/vorsorge_node.html).

 

 

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