Gemeinsam Kiebitze auch im Jahr 2021 schützen

Gemeinsam Kiebitze auch im Jahr 2021 schützen

Ab Ende Februar kehrt der Kiebitz aus seinen Überwinterungsgebieten in Nordafrika und Spanien zurück, um seine angestammten Brutgebiete in Bayern aber auch hier im Karlsfelder Krenmoos aufzusuchen. Der auffällige schwarz-weiß gefiederte Vogel mit dem abstehenden Federhäubchen auf dem Kopf ist einer der ersten Zugvögel, die bei uns eintreffen.

 

Sobald die standorttreuen Kiebitze einen geeigneten Platz für ihr Gelege gefunden haben, werben die Männchen ab Mitte März mit spektakulären Balzflügen um die Weibchen. Dabei begeistern sie mit tollkühnen Flugmanövern, Purzelbaum schlagend und am Himmel baumelnd um die Weibchen, weshalb sie auch als „Gaukler der Lüfte“ genannt werden. Ihr unverwechselbaren „Kie-witt“-Ruf belebt dabei die freie Feldflur und ist schon von weitem gut zu hören.

 

Doch der früher allgegenwärtige Kiebitz gilt heute als „Sorgenkind“, nachdem ihr Bestand in den letzten Jahrzehnten deutschlandweit um bis zu 90% zurückgegangen ist. Wenn die Vögel, die bis zu 20 Jahre alt werden, keine Küken mehr großziehen können, erlöschen die Vorkommen. Die Gründe für fehlenden Nachwuchs sind vielfältig: Brutgebiete werden durch Bebauung kleiner, Wandel in der Landwirtschaft und Bewirtschaftung haben die Lebensbedingungen des Kiebitzes erheblich verschlechtert und Verluste durch natürliche Feinde (Prädatoren) wie Fuchs, Marder und Greifvögel, denen Eier und Küken zum Opfer fallen.

 

Eine oft unterschätzte jedoch erhebliche Störung kommt von Seiten von Spaziergängern, Fahrradfahrern und vor allem von Hunden. Besonders freilaufende Hunde schrecken die brütenden Kiebitze auf. Auch wenn Hunde nicht auf Beute aus sind – von den Vögeln werden sie als Feind identifiziert. Da sie für ihren Nachwuchs Gefahr vermuten, verlassen die Elterntiere ihr Gelege, um sie durch vielfältige Ablenkungsmanöver und Angriffe aus der Luft zu verteidigen. Die Eier bzw. Küken bleiben dabei schutzlos zurück gegen räuberische Tiere, Wind und Wetter; sie kühlen aus oder werden gefressen. So können Eier bereits nach 30 Minuten auskühlen und die flüchtenden noch flugunfähigen Küken verlieren zudem viel Energie, die ihnen bei der Nahrungssuche fehlt.

 

Auch bei uns in Karlsfeld ist der Rückgang der Kiebitze deutlich spürbar. Daher sind Bereiche im Krenmoos als engere Kernzone des Landschaftsschutzgebietes ausgewiesen, wo in der Zeit vom 1. März bis 31. Juli verboten ist, Hunde frei laufen zu lassen und Wege zu verlassen. Bitte bleiben sie und Ihr vierbeiniger Freund unbedingt auf den ausgewiesenen Wegen.

 

Im Gebiet informieren verschiedene Tafeln über die Schutzzonen und Wegsperrungen. Es ist wichtig, dass Interessierte die Gebiete erleben dürfen, aber auch den Zusammenhang erkennen, warum bestimmte Bereiche nicht zugänglich sind. Gerne informiert sie auch der Landschaftspflegeverband Dachau (Telefon: 08131-279 53 11, Email: lpv-dachau@t-online.de). Unser Team ist seit 2016 im gesamten Landkreis unterwegs, um mit den Grundstückseigentümern konkrete Gelegeschutzmaßnahmen für den Kiebitz zu ergreifen und um ihre Bestände genau zu dokumentieren. Die Bestände der Kiebitze sind gefährdet. Bitte nehmen Sie Rücksicht!

 

Ihre Gemeinde Karlsfeld und Landschaftspflegeverband Dachau e.V.

 

 

Foto: Landschaftspflegeverband Dachau e.V., Esther Veges