Ein Wochenende voller kultureller Vielfalt und mehrerer Jubiläen

Ein Wochenende voller kultureller Vielfalt und mehrerer JubiläenKA

Der Chorange Chor feierte sein zehnjähriges Jubiläum.

Karlsfelder Kultursommer 2024

 

(KA) Kunst, Musik, Spiel und vieles mehr: Der Karlsfelder Kultursommer 2024 bot ab 12. Juli die Kunstkreis-Ausstellung „WegWeiser“ sowie am Wochenende des 20. und 21. Julis zusätzlich ein abwechslungsreiches Kulturprogramm rund um die Korneliuskirche.

 

Bereits am 12. Juli eröffnete die Kunstausstellung des Kunstkreises Karlsfeld unter dem Motto „WegWeiser“ in der Korneliuskirche. Zehn Künstler des Kunstkreises Karlsfeld und 24 Gastaussteller präsentierten eindrucksvolle Fotografien, Objekte, Skulpturen, Malereien und Installationen. Zweiter Bürgermeister Stefan Handl eröffnete gemeinsam mit Kunstkreis-Vorstand Klaus-Peter Kühne. Musikalisch umrahmt wurde die Vernissage von Regina Eisner mit Adi Heitz an der Kirchenorgel. Auch Landrat Stefan Löwl ließ es sich nicht nehmen, einen Blick auf die einzigartigen Kunstwerke zu werfen. Bis zum 21. Juli hatten Kunstinteressierte noch die Gelegenheit, die Ausstellung anzusehen.

 

Am Samstag, den 20.Juli eröffnete Kulturreferentin Ingrid Brünich das Gemeinschaftsprojekt der Korneliuskirche, des Kunstkreises und der Gemeinde Karlsfeld – das Wochenendprogramm des Karlsfelder Kultursommers 2024. Die Effner-Band startete mit Swing & Jazz in der Kirche und stimmte auf ein imposantes Nachmittags-und Abendprogramm ein. Währenddessen tummelten sich die Italien-Freunde im Pfarrheim, um italienische Kunst & Kulinarik zu erleben. Antipasti – liebevoll von den Mitgliedern des Bürgerkomitees Muro Lucano, Karlsfelds Partnerstadt, zubereitet – sowie Weine aus der Region Basilikata sorgten für großen Andrang. Auch der Italienisch-Schnupperkurs „Ci salutiamo in Italiano“ mit der vhs kam bei den Besuchern sehr gut an. So konnten sich viele auf ihren bevorstehenden Sommer-Urlaub einstellen und das südliche Flair bereits in Karlsfeld spüren. Als Highlight des italienischen Abends gab Nadezhda Pantina an verschiedenen Mandolinen gemeinsam mit ihrem Mann Juri Derriugin am Klavier ein Konzert der Extraklasse mit Klängen von Barbella, Calace, Vitali, Vivaldi und Strawinsky. „Ihr Schatz“, ihre Mandoline aus dem Jahre 1911, kam dabei öfters zum Einsatz.

 

In der Kirche gab es „Musik und Poesie“ mit Wirbelwind. Dabei trug Georg Breitwieser eigene Texte und Gedanken vor, regte zum Nachdenken an und spielte gemeinsam mit Marianne Jahn Klarinettenstücke. Ebenfalls in der Kirche entführte Alfred Brettnacher die Besucher des Kultursommers mit seinem Programm „Flimmerkiste du Leinwand“ in die Welt des Films und Fernsehens mit eindrucksvollen Musikstücken aus TV-Serien sowie Film- und Kinoblockbustern. Seine Spielkünste mit Füßen und Händen auf der eigens für ihn gebauten Orgel wurden vergrößert auf der Leinwand nebenan abgebildet. Brettnacher, der mehrere Monate auf Schiffen verbringt und dort musiziert, passte mit seiner gelben Fliege, dem gelben Einstecktuch und passenden gelben Socken sehr gut in die von bunten Gemälden des Kunstkreises geschmückte Korneliuskirche. Am Abend spielte Regina Eisner mit ihrer „Bande“ abwechslungsreiche Unterhaltungs- und Tanzmusik in der Kirche und schloss somit den ersten Kultursommer-Tag ab.

 

Der Sonntag startete mit einem Gottesdienst in der Korneliuskirche, dem auch die stellvertretende Landrätin Martina Purkhardt beiwohnte. Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst durch die Kornelius Voices, die ein erfrischendes Repertoire vortrugen.

 

Im Pfarrsaal wurde dagegen kräftig getanzt. Die von Ehepaar Büchner geleitete Kinder-Volkstanzgruppe präsentierte eine gekonnte Auswahl an vorwiegend bayerischen Tänzen. Die ebenso traditionell gekleidete Gruppe „Zlatni golubovi“ zeigte Folkloretänze aus Kroatien und sang dabei Lieder aus ihrer Heimat und beeindruckte das Publikum. Als nächster Programmpunkt fegten die Line-Dancers von Elke Sonnenberg (Lebensgefühl-Studio, Life G.-Dancers e.V.). über den Boden des Pfarrsaals. Anschließend hatten Interessenten die Möglichkeit, mitzutanzen und das Line-Dance-Feeling live zu erleben.

 

Am Nachmittag füllte sich die Korneliuskirche, denn der Chorange Chor gab ihr zehnjähriges Jubiläumskonzert mit modernen und auch langsamen, berührenden Stücken zum Besten. Die Leiterin Martina Schleifer wollte damals selbst in einen Chor eintreten, jedoch fand sie sich musikalisch in den klassischen Kirchenchören nicht, so dass sie beschloss, selbst einen Chor zu gründen. Als Dank an die zehn Jahre trugen zwei Mitglieder Glückwünsche vor und übergaben einen Blumenstrauß. Im Pfarrsaal gab es danach einen kurzen Sketch „An der Theaterkasse“ des TSV Brettl in Vorausschau auf die Spielzeit im November.

 

Am Abend dufte im Restaurant Karlsfelder Stubn nochmal kräftig gelacht und dabei geschlemmt werden. Der bayerische Kabarettist „Vogelmayer“ unterhielt in seiner Jubiläumstour mit Schelm und Witz. Der Niederbayer griff Themen aus dem Alltag gekonnt auf, bezog dabei stets das Publikum mit ein und zeigte immer wieder auch musikalisch mit seiner Gitarre und seinen heiteren Texten seinen großartigen Humor.

 

Traditionsgemäß schloss die Kulturveranstaltung mit der Serenade des Karlsfelder Sinfonieorchesters im Bürgerhaus ab. Auch hier wurde ein Jubiläum gefeiert. „2021 wollten wir unser 30-jähriges Jubiläum feiern, jedoch musste dieses aufgrund von Corona entfallen, so dass wir jetzt 33 Jahre KSO feiern. Eine Schnapszahl, die sonst eher die Faschingsvereine feiern“, so Michael Schreiber, seit April der neue Leiter des Orchesters. Schreiber lobte Bernhard Koch, der die Mitglieder des KSO in die großen Werke der Musik einführte und erwähnte die Unterstützer, den ehemaligen Bürgermeisters Fritz Nustede und Anna Kolbinger. An dem Abend bedankte sich Schreiber auch bei Edith Paratan, die bereits seit Anfang an im Orchester mitspielt. Zweiter Bürgermeister Stefan Handl schloss mit seiner Rede den ersten Karlsfelder Kultursommer rund um die Korneliuskirche ab, bedankte sich bei allen Beteiligten und hielt eine Lobesrede auf das Ausnahme-Orchester, „es ist etwas Besonderes, denn welche Gemeinde in unserer Größe hat schon ein eigenes Orchester wie unseres“, wie er stolz sagt. In dem Zuge verwies er auf das Grundgesetz, das im Mai dieses Jahr sein 75-jähriges Jubiläum feierte. Wenn sich manch einer dachte, wie die Erwähnung zu einem klassischen Konzertabend passe, bekam die Antwort prompt. Freiheit, Frieden und Demokratie in Deutschland bedeuteten von da an auch „Freiheit der Kunst“. Und die wurde an diesem Abend mit dem Karlsfelder Sinfonieorchester gebührend gefeiert. Von ernsten bis flotten Stücken bot das Orchester wieder ein vielfältiges Programm mit Stücken von Rossini, Bizet, Capuzzi oder Haydn bis zu Mendelssohn, Strauss und Nicholls. Die Highlights des Abends waren die Auftritte der achtjährigen Geigerin Olivia Pfefferkorn, die von Bernhard Koch unterrichtet wird und schon Preise gewinnen konnte sowie von Paul Aderholz mit seiner Tuba. Das Ausnahme-Talent Olivia Pfefferkorn gewann 2022 den ersten Preis beim „Jugend musiziert“-Regionalwettbewerb und 2023 ebenfalls den ersten Preis beim „Jugend musiziert“-Regionalwettbewerb zusammen mit ihrer Schwester Zoe mit ihrem Cello. Paul Aderholz ist Mitglied im bayerischen Landesjugendposaunenchor. Seine Liebe zur Musik und seine Freude am Tubaspiel spiegelten sich in seinem einfühlsamen und mitreißenden Spiel wieder.

 

Ein krönender Abschluss für ein aufregendes Kulturwochenende in Karlsfeld. Die Gemeinde Karlsfeld möchte sich hiermit nochmal herzlich bei allen Beteiligten für ihr Engagement und ihre vielfältigen Aufführungen und Ausstellungen bedanken.

 

 

 

Die Künstler, die an der Ausstellung "WegWeiser" des Kunstkreises Karlsfeld teilgenommen haben:

 

  1. Anja Grafe-Friedrich
  2. Carin Szostecki
  3. Dörthe von Haniel
  4. Elfriede Hofmann
  5. Elke Reis
  6. Ernst. A. Lüttringhaus
  7. Gerda Riedel 
  8. Gudrun Feldmann
  9. Harald Peters
  10. Heike Doescher
  11. Hermine Schmid
  12. Karin Bender
  13. Kathleen Canady
  14. Klaus-Peter Kühne
  15. Konrad Bogner
  16. Liz Schinzler
  17. Margot Vogl
  18. Marietta Altmann
  19. Marika Windisch
  20. Niclas Willam-Singer
  21. Oliver Hein
  22. Ingrid Regendantz
  23. Renata Mathäser
  24. Manfred Schmölz
  25. Renate Haffner
  26. Rosa Quint
  27. Wladimir Schengelaja
  28. Eva Riedl
  29. Norbert Rörle
  30. Tayama Ramos da Silva Nielsen

 

 

Fotos: KA

Fotos Vernissage: SF, CB