Die verkaufte Braut: Große Chorszenen und kraftvolle Volkstänze

Die verkaufte Braut: Große Chorszenen und kraftvolle VolkstänzeKA

Eine Oper mit Happy End.

(KA) Viel Witz, Schwung, bunte Kostüme, ein charakterstarkes Bühnenbild und ein erstklassiges Orchester erwartete die Zuschauer am 21. April 2023 im Bürgerhaus. Das Freie Landestheater Bayern war im Rahmen des Musiktheaterabonnements wieder zu Gast in Karlsfeld – diesmal mit der heiteren, ländlichen Oper von Bedrich Smetana „Die verkaufte Braut“, die das Publikum in ein böhmisches Dorf mit ausgelassener Stimmung entführte.

 

Eine Nationaloper sollte es werden. Und tatsächlich konnte sich Bedrich Smetanas als erste tschechische Oper einen festen Platz im Internationalen Opernrepertoire erobern. Was auf den ersten Blick eine bäuerliche Komödie scheint, mausert sich durch die folkloristischen Klänge, seine bildgewaltige, von Wagner geprägte Orchestersprache und die lebendig charakteristischen Figuren zu einer Geschichte voller Temperament und Seele.

 

Eine reiche Bauerntochter liebt einen jungen Mann, dessen Herkunft unklar ist. Chancen auf Zustimmung ihrer Eltern gibt es nicht. Doch der Liebhaber lässt sich etwas einfallen. Er schließt mit dem Heiratsvermittler einen (hinterhältigen) Vertrag über seinen Rücktritt, kassiert eine hohe Summe, wartet anschließend die richtige Gelegenheit ab und bekommt am Ende doch seine Angebetete.

 

Das Freie Landestheater fuhr wie gewohnt eine Top-Besetzung auf: Die US-amerikanische Sopranistin Angela Ahiskal als Marie, die das Publikum mit brillanten Koloraturen verzauberte, sowie ihr stimmgewaltiger Auserwählter Hans (Markus Herzog). Ebenso wie Nikos Striezel, der sich als stotternder Wenzel in die Herzen sang und spielte, auch Matthias Degen als Heiratsvermittler Kezal begeisterte die Zuschauer. Eine beeindruckende Show boten auch die Zirkusleute wie der Zirkusdirektor, gespielt von Maximilian Widmann, oder die quirlige Tänzerin Esmeralda, dargestellt von Melanie Renz.

 

Die Aufführung auf der prall gefüllten Bühne mit großen Chorszenen und kraftvollen Volkstänzen war ein Fest für das Auge, Ohr und Gemüt. Das erstklassige Orchester des Freien Landestheaters rundete den amüsanten Abend mit herrlichen Melodien mit Gassenhauer-Qualitäten ab. Julia Dippel führte bei dieser Oper von Weltrang Regie und Rudolf Maier-Kleeblatt übernahm die Intendanz, künstlerische Leitung sowie das Dirigat. Bühne und Kostüme stammen aus der Hand von Anne Hebbeker.

 

Drei Vorstellungen des fünfteiligen Musiktheaterabonnements sind in diesem Jahr bereits gespielt worden. Am Donnerstag, 30. November folgt die fantastische „Stevie Wonder-Story“, und am Freitag, 08. Dezember können Sie sich mit „Motown goes Christmas“ auf die Weihnachtszeit einstimmen. Im nächsten Jahr geht es dann weiter mit dem neuen Programm. Informationen hierzu erhalten Sie im Herbst.

 

 

Foto: KA