Interview mit dem Vorstand Michael Gold
(KA) Über ein Vierteljahrhundert gibt es nun schon den Zusammenschluss lokaler Wirtschafts- und Gewerbebetriebe, der zuerst Karlsfelder Werbegemeinschaft (KWG) hieß und vor ein paar Jahren umbenannt wurde. Der Vorstand Michael Gold stellt in unserer aktuellen Ausgabe die Neuaufnahmen vor und gibt uns Einblicke in die Zukunftsplanung der EUG.
Das Jubiläum „20 Jahre Marktsonntag in Karlsfeld“ konnte nun nach mehreren Ausfällen endlich nachgefeiert werden? Wie haben Sie das Ereignis gefeiert?
Wir haben daraus eine Win-Win-Situation gemacht. Das Weinfest im Oktober 2021 haben wir dazu genutzt, dies ausgiebig zu feiern. Sicher war uns das Wetter an diesem beiden Tagen sehr wohlgesonnen sowie auch die Karlsfelder Bürger, die dieses Fest nach so einer langen Durststrecke regelrecht überrannt und auch sehr genossen haben. Das hat uns auch dazu inspiriert, dies regelmäßig zu wiederholen.
Die Marktsonntage, die Weinfeste, das Faschingstreiben, der Nikolausbesuch und natürlich der Hüttenzauber wurden in der Corona-Zeit von den Karlsfeldern sehr vermisst? Wie sieht die Planung für dieses Jahr aus?
Zu 100 Prozent Vollgas und drauf los! Alle Zeichen stehen auf Rückkehr zur Normalität. Obwohl ich sicher bin, dass alles nie mehr so wird, wie wir es gewohnt waren. Dazu haben die letzten zwei Jahre einfach ihre Spuren hinterlassen, und die Leute haben gesehen, dass es auch irgendwie ohne geht. Aber wir sind voller Hoffnung und Tatendrang. Daher werden wir am 7. Mai 2022 wieder ein Weinfest veranstalten, da am 8. Mai 2022 zum ersten Mal der Marktsonntag auf den Muttertag gelegt worden ist, und da auch zukünftig bleiben soll.
Die Gewerbeschau 2018 und die Familienmesse 2019 waren ein großer Erfolg. Denken Sie, dass solche Veranstaltungen auch bald wieder in Karlsfeld möglich wären?
Selbstverständlich wird die Familienmesse auch wieder aufgegriffen. Da bin ich mir sicher.
Denn auch hier sind ja Firmen wie Messebauer usw. davon abhängig, dass ihre Branche wieder anfängt zu arbeiten. Denn auch hier sind viele Firmen durch die letzten zwei Jahre zu Grunde gegangen.
Für die Unternehmer selbst haben Sie auch verschiedene Veranstaltungen parat. Welche sind das?
Unser Businessfrühstück oder Unternehmertreff mit Vorträgen werden gut angenommen und sind beliebt. Aber auch hier wird viel Zeit und Arbeit von Nöten sein, dies wieder alles zu aktivieren. Da ist die Hilfe und Unterstützung des Wirtschaftsförderers Peter Freis unverzichtbar.
Durch Corona hat die Wirtschaft sehr gelitten? Hat sich das auch auf die Mitgliederzahl der EUG ausgewirkt?
Ja, das haben wir sehr schnell zu spüren bekommen. Teilweise mussten Mitglieder leider ihr Geschäft schließen, und wieder andere haben, auch wenn der Mitgliedsbeitrag nicht sehr hoch ist, erstmal alle Kosten, die nicht so wichtig sind, gestrichen. Was durchaus verständlich war. Zugleich haben sie eine Rückkehr nicht ausgeschlossen. Ein Verein oder wohl jeder Verein lebt und stirbt mit seinen Mitgliedern. So natürlich auch wir.
Aktuell konnten Sie auch wieder Neumitglieder gewinnen.
Ja, wie es so gerne heißt, ist nicht alles schwarz oder weiß. Die vielen Graustufen spiegeln sich auch hier. Sicher haben auch unsere neuen Mitglieder unter den letzten Jahren gelitten.
Aber mit dem Zugang zur EUG, unserem Gewerbeverband, signalisieren sie und wir auch, dass es weitergehen muss und auch weitergehen wird. Der Zusammenhalt hier gibt uns auch Kraft, uns den neuen Herausforderungen gemeinsam entgegenzustehen.
Treffen sich die Mitglieder aktuell noch regelmäßig, und warum sollten Karlsfelder Unternehmer der EUG beitreten?
Die monatlichen Treffen konnten wir natürlich auch nicht aufrechterhalten. Bei einem praktischen Stillstand aller Dinge, die einem sonst Freunde machen, braucht es auch keine Treffen. Sicherlich hatten wir ab und an per Social Media Kontakt, da man sich auch privat
trifft, aber eine Sitzung als solches war einfach nicht notwendig, was sich natürlich seit diesem Jahr wieder geändert hat.
Die große Frage ist schon seit jeher: Was bringt mir das, zur EUG zu gehen? Und leider verbinden die meisten damit ihren eigenen Umsatz. Sicher sind wir alle davon abhängig.
Aber hier gibt es leider nur zwei Lager. Die einen kümmert es, die anderen nicht.
Daher haben wir auf unserem Flyer vier gute Gründe aufgelistet: 1. Bekanntheitsgrad steigern, 2. Kooperationen schaffen, 3. Umsatz steigern, 4. Soziales Engagement.
Sie sehen, der Umsatz ist auch einer der vier Punkte. Nur sollte man eben die anderen drei nicht außerachtlassen.
Was motiviert Sie immer wieder? Sehen Sie dieses Jahr als Neustart?
Definitiv. Wobei ich es eher als zurück zum normalen Leben nennen würde.
Motivation? Wenn eine Veranstaltung, die du ins Leben gerufen hast, ein Erfolg wird,
Und du natürlich nur mit Unterstützung der anderen Mitglieder die zufriedenen Gesichter der Karlsfelder siehst, und auch viele es dir mit Worten danken. Ja, das ist Motivation genug.
Wie sieht die Zukunft der EUG aus, gibt es Neuerungen?
Wir hoffen und arbeiten bereits daran, die nächsten Veranstaltungen umzusetzen.
Auch gibt es eine neue Idee für Karlsfeld, den Bekanntheitsgrad jedes einzelnen Mitgliedes noch besser zu präsentieren, nur ist das Projekt noch zu jung, es hier schon zu erwähnen. Aber kommen wir sicher was. Wir wünschen uns allen ein besseres 2022, damit wir uns dann auch alle wieder auf einem der Feste wiedersehen können.
Foto: Michael Gold
