Das zwölfköpfige Gremium hat am 18. Januar 2022 im Rathaus in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses den neuen Jugendrat offiziell bestellt.
Im Vorfeld hatte die Gemeindeverwaltung alle wahlberechtigten Kinder und Jugendlichen schriftlich informiert, dass ein neuer Jugendrat gewählt wird, und um Wahlvorschläge gebeten. 24 Kandidatinnen und Kandidaten ließen sich aufstellen. Rund drei Wochen vor der Wahl erhielten alle 1860 wahlberechtigten Kinder und Jugendlichen die Briefwahlunterlagen per Post. 281 Kinder und Jugendliche gaben ihre Stimme ab.
Die meisten Stimmen erhielt Alina Engel (174). Sie und die anderen gewählten Jugendräte stellten sich in der Sitzung kurz vor. „Ich habe mir immer gewünscht, dass demokratische Teilhabe für Jugendliche in Karlsfeld möglich ist“, sagte die 20 Jahre alte Studentin.
In Karlsfeld gab es schon einmal einen Jugendrat. Doch das Engagement der Gewählten ließ mehr und mehr nach. Schließlich verschwand das Gremium irgendwann geräuschlos. Doch diesmal ist die Hoffnung groß, dass der Jugendrat zur dauerhaften Einrichtung wird. Denn der neue Rat entstand aus eigener Initiative von Karlsfelder Kindern und Jugendlichen.
Viele von diesen schon vielfach etwa in SMV oder Kreisjugendring engagierten Jungbürgern stellten sich dann auch zur Wahl, einige wurden gewählt. „Die Aufbruchsstimmung ist mit Händen greifbar“, sagte Karlsfelds 2. Bürgermeister Stefan Handl (CSU), der an dem Abend Bürgermeister Stefan Kolbe vertrat, nachdem sich die jungen Räte einzeln vorgestellt hatten.
In der Gemeindeverwaltung sei man anfangs skeptisch gewesen, ob eine Wahl stattfinden könne, sagte Hauptamtsleiter Francesco Cataldo. Doch die Skepsis wich rasch, denn schon nach wenigen Tagen war klar, dass sich deutlich mehr als die mindestens zwölf erforderlichen Kandidaten zur Verfügung stellen würden.
Die erste Sitzung des Jugendrats fand am 15. Februar 2022 statt. Dabei wird unter anderem intern eine Vorsitzende oder ein Vorsitzender gewählt. Der Jugendrat soll die Interessen junger Gemeindebürger vertreten. Zudem kann er eigene Aktionen und Projekte planen und durchführen. Venera Sansone, SPD-Gemeinderätin und Schul- und Jugendreferentin, ist überaus zuversichtlich. Der neue Jugendrat habe „eine gute Altersmischung“, die Mitglieder brächten „verschiedene kulturelle Hintergründe“ mit. „Das ist sehr spannend.“
Die Mitglieder des Jugendrats: Alina Engel, Lorenz Stabl, Luna-Marie Stommel, Felix Rupprecht, Tobias Janson, David-Benjamin Kogan, Rebecca Lang, Jiyan Göcer, Jakob Kaupp, Annalena Addis, Jakob Reisky und Sana Tawaf.
Foto: Norbert Habschied, Dachauer Nachrichten
