Klassik, Kaffee und Kuchen mit „Musik am Nachmittag“

Musik am Nachmittag 2019

V.l. Johannes Erkes (Viola), Georg Reuters (Klavier), Sopranistin Agnes Preis und Bariton Giulio Alvise Caselli begeisterten die Zuschauer.

(KA) Singen, Tanzen, Weinen und Lachen: Bereits zum 15. Mal arrangierte die Internationale Stiftung zur Förderung für Kunst und Kultur gemeinsam mit dem Seniorenbeirat den „Musik am Nachmittag“ mit Kaffee und Kuchen. Die 440 Besucher des voll belegten Saales kamen dieses Jahr in den Genuss der Fortsetzung von „Europa Galante“ mit neuen Stücken.

Schirmherr der Veranstaltung, 1. Bürgermeister Stefan Kolbe, eröffnete mit den Worten: „Es macht mir als Bürgermeister selbst Spaß zu sehen, dass das Format so geschätzt wird“. Das Projekt soll auch in den nächsten Jahren fortgesetzt werden. Sponsor des Klassik-Nachmittags für Senioren war erneut die Sparkasse Dachau, der ein großer Dank gilt. Die Bäckerei Piller und Conditorei Slanitz versorgten die Gäste mit Gebäck.

 

Seniorenbeiratsvorsitzender Heinz-Peter Wilhelm gab bekannt, dass sich der alte Seniorenbeirat mit diesem Event verabschiedet und ab Mai der neue Seniorenbeirat mit drei neuen Mitgliedern in die nächste Amtszeit geht. Im Publikum waren an diesem Nachmittag auch Sozialreferentin Teresa Trinkl, Kulturreferentin Ingrid Brünich sowie Gemeinderätin Beate Full.

Neben „Musik am Nachmittag“ verwirklicht die Stiftung zahlreiche Projekte wie „Musik für Schüler“ oder „Musik auf Rädern“, besucht Altenheime und beschenkt die Zuhörer mit musikalischen, klassischen Genüssen. „Für das Ensemble ist der alljährliche Auftritt in Karlsfeld zwecks der guten Akustik und Atmosphäre immer ein Highlight“, so Johannes Erkes, der wie jedes Jahr charmant und amüsant durch den Nachmittag führte.

 

Gleich zu Beginn brachten Sopranistin Agnes Preis und Bariton Giulio Alvise Caselli pure Lebenslust mit dem Stück „Pa, pa, pa“ aus Mozarts Zauberflöte auf die Bühne. Frühlingsgefühle kamen bei dem Klavierzyklus „Pappilons op. 2“ von Robert Schumann auf, perfekt gespielt von Georg Roters. Teufelsgeiger Nicolo Paganini spielte „Moses Fantasie“ auf nur einer Seite. Anton Roters an der Violine hielt diesem Druck auf brillante Weise stand. Sich wie eine Königin fühlen - das konnte Agnes Preis in der „Juwelenarie“ „Ah! Je ris de me voir“ aus der Oper „Faust“ von Gounod, in der sie mit einer voll befüllten Schmucktruhe auf der Bühne erschien.

 

Dass nicht nur die Sänger auf der Bühne singen können, sondern auch das Publikum, bewiesen alle bei dem Volkslied „Die Gedanken sind frei“. Viele bemerkten, dass sie das Lied bereits aus der Schulzeit kennen, das rief Erinnerungen wach. Das Duett von Preis und Alvise Caselli, begleitet vom Klavier, verzauberte. In dem Viola Konzert in G-Dur, Satz 1 und 2 zeigten Johannes Erkes (Viola) und Georg Roters am Klavier, dass Komponist Philipp Telemann zu Unrecht im Schatten der Großen stand. Nach der Arie des Grafen Almaviva aus Mozarts „Figaros Hochzeit“, die als Grundausstattung eines jeden Baritons gilt und bei jedem Vorsingen verlangt wird, ging es in die Pause, in der es kostenlos Kaffee, Kuchen und gute Gespräche gab.

Nach der Pause wurden die Besucher erneut zum Mitsingen zu „Komm‘ lieber Mai und mache“ aufgefordert. In der Arie „Giunse al fin il momento … Deh vieni, non lardar“ aus der Hochzeit des Figaro von Mozart erzählte die Sopranistin, wie schön die Liebe ist. Weiter ging es mit der Fortsetzung des Klavierzyklus „Pappilons op. 2“ von Robert Schumann, präsentiert von Georg Roters am Klavier. In dem Duett „Crudel! Perchè finora“ zeigten die beiden hochbegabten Sänger ihr schauspielerisches Talent. Susanna spielt in dem Stück eine Rolle, um den Grafen in die Falle tappen zu lassen und treibt ihn damit in den Wahnsinn.

 

Erkes Fortsetzung des Viola Konzerts in G-Dur von Telemann beeindruckte. Es folgte das Stück „Er ist’s“ von Hugo Wolf. „Heiterkeit und Fröhlichkeit“, die Arie des Grafen von Eberbach aus der Operette „Wildschütz“ von Albert Lortzing ist eine Komödie mit einem Hauch von Gesellschaftskritik, die verzauberte. Ein Highlight war die Darbietung des jungen Anton Roters an der Violine. Er wagte das Violinen-Solo „Cappriccio No 5“, an das sich nicht jeder aufgrund der schweren Technik herantraut. „L’ultima canzone“ ist einer der Volkslieder Paolo Tostis, die in anspruchsvolle Musik integriert sind. Zum großen Abschluss trug das gesamte Ensemble das Stück „Das ist die Liebe, die dumme Liebe“ aus der Operette „Die Csardasfürstin“ von Emmerich Kalmann vor – auch hier durfte wieder mitgesungen werden. Das Publikum erlebte wie immer einen hochkarätigen Klassik-Nachmittag und darf sich im nächsten Jahr auf Rossinis berühmteste Oper, den „Barbier von Sevilla“, freuen.

 

Foto: KA