Karlsfelderin Ilsa Oberbauer erhält Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten

Karlsfelderin Ilsa Oberbauer erhält Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten

V.l. 2. Bürgermeister der Gemeinde Karlsfeld, Stefan Handl, mit Ilsa Oberbauer, Landrat Stefan Löwl und dem Landtagsabgeordneten Bernhard Seidenath.

(KA) Das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten wird seit 1994 als ehrende Anerkennung für langjährige hervorragende ehrenamtliche Tätigkeit verliehen. Es erhalten Personen, die sich durch aktive Tätigkeit in Vereinen, Organisationen und sonstigen Gemeinschaften mit kulturellen, sportlichen, sozialen oder anderen gemeinnützigen Zielen hervorragende Verdienste erworben haben.

 

Dieses Jahr erhielt auch eine Karlsfelderin, Ilsa Oberbauer vom Heimatmuseum, den begehrten Preis. Übergeben wurde dieser am 9. September von Landrat Stefan Löwl.

 

Ilsa Oberbauer war sieben Jahre alt, als sie gemeinsam mit ihrer Mutter und fünf Geschwistern im Winter 1945 aus ihrer Heimat Tachau im nordwestlichen Böhmen vertrieben wurde. Sie floh mit ihrer Familie an den Tegernsee und siedelte 1962 in die Gemeinde Karlsfeld, in der sie heute noch lebt, um. Für sie bedeutet Heimat „Wo man sich aufgehoben fühlt“, und aufgehoben und angekommen ist Frau Oberbauer in Karlsfeld. Vielen Karlsfeldern ist Ilsa Oberbauer ein Begriff, schließlich arbeitete sie 39 Jahre lang als Lehrerin in der Grundschule Karlsfeld, dadurch kennt sie mehrere Generationen von Schülern.

 

Das Heimatsmuseum in Karlsfeld ist quasi das zweite Wohnzimmer von Frau Oberbauer, sie wohnt nicht nur gleich dahinter, sondern ist auch meistens im Museum anzutreffen. Es ist ihr eine Herzensangelegenheit und das spürt und sieht man. Frau Oberbauer hat eine unglaublich fröhliche und ansteckende Art und kann dadurch immer wieder Mitstreiter, die ihr bei der Museumsarbeit helfen, gewinnen.

 

Eine der Hauptaufgaben im Heimatmuseum ist natürlich die Gestaltung und Umsetzung der Ausstellungen. Jedes Jahr gibt es ca. 2-3 Sonderausstellungen zu verschiedenen Themen (z.B. "DRUNTER UND DRÜBER" „Alles fließt“, „Handel im Wandel“, „50iger Jahre“ usw.) sowie die jährliche Weihnachtsaustellung, bei der jeder Bürger die Möglichkeit hat, seine Krippe vorbeizubringen. Diese wird dann in der Vorweihnachtszeit für die Besucher ausgestellt. Natürlich werden die Krippen pünktlich zum Heiligen Abend wieder in die Familien zurückgebracht, diese Ausstellung wird jedes Jahr aufs Neue sehr gut angenommen.

 

Frau Oberbauer organsiert die verschiedensten Führungen für Jung und Alt, speziell für Schulklassen, Lehrkräfte, Bewohner aus dem Altenheim oder Kinder mit Migrationshintergrund. Oft kommen z.B. nach Schulführungen die Kinder mit ihren Eltern nochmals gemeinsam ins Museum.

 

2002 hat Frau Oberbauer im Auftrag der Gemeinde Karlsfeld die Chronik "200 Jahre Karlsfeld" gestaltet. Ein wichtiges Kapitel in der Entwicklung der Gemeinde stellte die Zeit während und nach dem zweiten Weltkrieg dar, als heimatvertriebene Kriegsflüchtlinge in Karlsfeld eine neue Heimat suchten und fanden.

 

Abschließend kann man sagen, Frau Oberbauer ist der Motor und die Seele des Heimatmuseums. Sie und ihr Team tragen dazu bei, dass die Geschichte Karlsfelds nicht vergessen wird und hoffentlich noch von vielen weiteren Generationen besichtigt werden kann.

Wir gratulieren Frau Oberbauer zu dieser Auszeichnung!

 

Foto: Landratsamt Dachau