Musikalische Leidenschaft und fesselnde Dramatik: Carmen riss mit ihrem Temperament die Zuschauer im Bürgerhaus mit

Musikalische Leidenschaft und fesselnde Dramatik: Carmen riss mit ihrem Temperament die Zuschauer im Bürgerhaus mit

Die attraktive Zigeunerin Carmen trifft in Sevilla in dem Soldaten Don José einen Mann, der ihr rettungslos verfällt, sie durch seine Liebe aber auch einengt. Im Konflikt zwischen ihrer Freiheit und dieser Liebe entscheidet sie sich für die Freiheit – mit tödlichen Konsequenzen.

(KA) Mitreißend und leidenschaftlich: Am 13. April führte das Freie Landestheater Bayern die beliebte Oper „Carmen“ von Georges Bizet im Karlsfelder Bürgerhaus auf. Die Zuschauer erlebten eine großartige Inszenierung mit stimmgewaltigen Solisten, dem Chor des Freien Landestheaters Bayern und dem Freien Landesorchester Bayern.

 

Liebe, Leidenschaft, Vernunft, Erotik. Das männliche und weibliche Prinzip in allen Facetten und im ewigen Machtkampf! Das macht Carmen einzigartig!

Die fesselnde Geschichte zwischen der stolzen Zigeunerin Carmen und dem

Soldaten Don José war seiner Zeit eine Revolution und eroberte die Welt im Handumdrehen. Bis heute begeistert die Oper das Publikum mit ihren Melodien und Rhythmen. „Wenn du mich nicht liebst, liebe ich dich; wenn ich dich liebe – nimm dich in Acht!“. Mit diesen Worten bringt Carmen ihr ganzes Wesen auf den Punkt und eröffnete damit das Spiel um Freiheit, Eifersucht und besessene Liebe. Doch die beru?hmte Haban?era oder Escamillos „Auf in den Kampf, Toreador“ sind nur zwei der vielen Höhepunkte aus Bizets Meisterwerk.

 

Die stolze Zigeunerin Carmen, brillant verkörpert von Denise Felsecker, lebt und liebt in Freiheit. Kompromisslos tritt sie dafür ein und verdreht den Männern Sevillas reihenweise die Köpfe. Einer davon ist der Soldat Don José - beeindruckend gespielt von Markus Herzog - dem sein Verlangen nach der verführerischen Schönheit zum Verhängnis wird. Für sie opfert er seinen militärischen Rang, seine mögliche Verlobung mit dem frommen Waisenmädchen Micaëla (Christina Gerstberger) und schließlich sogar sein Ehrgefühl. Inzwischen steckbrieflich gesucht folgt José der Schmugglerbande, um Carmen in ihr Versteck in den Bergen und beginnt dort eine unbeständige Affäre mit der schönen Zigeunerin. Während sich Carmen immer mehr dem charismatischen Stierkämpfer Escamillo (Philipp Scherer) zuwendet, will José nicht wahrhaben, dass ihre Liebe nie existiert haben soll. In leidenschaftlicher Verzweiflung sieht er keinen anderen Ausweg, als Carmen zur Rede zu stellen. Vor den Toren der Stierkampfarena treffen die beiden ein letztes Mal aufeinander und während die Zuschauer drinnen dem siegreichen Escamillo zujubeln, zerbricht José an seiner besinnungslosen Liebe zu Carmen und sticht sie nieder.

 

Bereits zum zweiten Mal stand der Klassiker auf dem Spielplan des Freien

Landestheaters Bayern - diesmal in einer Neuinszenierung der Münchner Regisseurin Julia Dippel, die schon 2016 den „Freischütz“ eindrucksvoll in Szene setzte. An ihrer Seite zeigte sich die Wahl-Miesbacherin Anne Hebbekerd für Kostüm- und Bühnenbild verantwortlich und sorgte mit ihrem ästhetischen Gespür auch für optische Glanzpunkte auf der Bühne. Unter der musikalischen Leitung von Rudolf Maier-Kleeblatt erlebte das Publikum ein Ensemble herausragender Solisten, begleitet vom Chor des FLTB und dem Freien Landesorchester Bayern.

 

Die künstlerische und musikalische Leitung sowie die Choreinstudierung lagen bei Rudolf Maier-Kleeblatt. Er führte das Freie Landesorchester Bayern durch die atmosphärisch und dramaturgisch hervorragend komponierte Musik von Georges Bizet, auf höchstem Niveau.

 

Foto: KA