Kirchen

Glasengel

Die frühesten Nachrichten um die Karlsfelder Kirchengeschichte ranken sich um die Sage über den Grafen Arnulf und dessen rätselhafte Ermordung um 1120. Dort in der Rothschwaige, wo man den Ermordeten fand, ließ Gräfin Beatrix von Dachau eine kleine Kapelle errichten, die "Wegkirche".

 

In der Chronik des Indersdorfer Propstes Gelasius Morhard findet sich ein Kupfertiefdruck, gezeichnet von Johann Georg Dieffenbrunner, gestochen von den Brüdern Joseph und Johann Klauber, der diese Geschichte festhält.

 

Schon 1315 gehörte diese Wegkirche zur Pfarrei Mitterndorf.

 

Am 12. Januar 1433 pachtete sie der Dachauer Pfleger Hans Pellheimer für fünf ungarische Gulden vom Propst Erhard Prunner.

 

1454 ließ der Indersdorfer Propst Johannes Rothuet die alte Kapelle wegen Einsturzgefahr abreißen und versetzen, weil man fand, sie würde zu weit abseits liegen, um von Reisenden gesehen zu werden, die in der Wegkapelle eine kurze Andacht verrichten wollen. Am 15. März war der Kapellenneubau beendet und Herzog Albrecht ließ drei Jahre lang im Land sammeln, denn es fehlte an Messbüchern, Messgewändern und sonstigem Kirchengerät.

 

1764 war die Kirche wieder so baufällig, dass sie erneuert werden musste. Diese dritte Wegkirche sollte allerdings nicht mehr lange stehen; bereits 1802 erging als Folge der Säkularisation der Befehl alle "um Dachau bestehenden Kapellen - ohne Ausnahme - abzubrechen". Einen Teil der Steine verwendete man für eine Brücke über die Würm und auch das erste Karlsfelder Haus, das Haus Nr. 1 des Kolonisten Hartmannsgruber soll noch aus Steinen der Wegkirche errichtet worden sein. Mit der Wegkapelle verschwand das älteste Kulturdenkmal der Gemeinde.